Angesichts der zunehmenden Verstädterung verstärken wir unseren Fokus auf den urbanen Raum und engagieren uns für eine integrierte Stadtentwicklung für inklusivere, sicherere und grünere Städte. Wir sind in aufstrebenden und rasch wachsenden kleineren und mittelgrossen Städten, aber auch in Grossstädten tätig.
Wieso engagieren wir uns im urbanen Raum?
Entwicklungszusammenarbeitsorganisationen haben sich traditionell auf ländliche Gebiete konzentriert – die sogenannten "Armutsfallen" der Welt. Städtische Gebiete werden oft als Zentren der Möglichkeiten und als Drehscheibe der Reichen wahrgenommen.
Städte haben zwar im Durchschnitt ein höheres Pro-Kopf-Einkommen als ländliche Gebiete, aber hinter diesen positiven Zahlen verbergen sich eine weit verbreitete urbane Ungleichheit und eine hohe Konzentration von Armut. Neuankömmlinge sind besonders gefährdet, weil ihnen sowohl die Unterstützung durch soziale Netzwerke fehlt als auch die nötigen Fähigkeiten, um in der stärker wettbewerbsorientierten städtischen Umgebung zu überleben.
1960 lebte erst ein Drittel der Weltbevölkerung in der Stadt. Heute sind es schon 55 Prozent – und es werden immer mehr. Neu urbanisierte Gebiete stossen ausserdem auf stadtspezifische Herausforderungen wie Abfallmanagement, Umweltverschmutzung, höhere Risiken durch soziale und natürliche Katastrophen – oft ohne zu wissen, wie man mit diesen umgeht. Helvetas sucht nach Wegen, um sicherzustellen, dass die schnelle Urbanisierung den Armen und Benachteiligten zugutekommt
Unser Fokus: kleine und mittelgrosse Städte
Kleine und mittelgrosse Städte sind der Schlüssel zur Neuausrichtung der ungleichen Entwicklung von städtischen und ländlichen Gebieten. Sie bieten den umliegenden Dörfern Einkommensmöglichkeiten und verhindern so Armut und Landflucht.
Obwohl sie die am schnellsten wachsende Stadtkategorie sind und als Marktknotenpunkt für die umliegenden ländlichen Gebiete eine wichtige Rolle spielen, werden kleine und mittelgrosse Städte oft übersehen: sowohl von Entwicklungszusammenarbeitsorganisationen (die sich eher auf den ländlichen Raum konzentrieren) als auch in punkto Investitionen (die oft in Grossstädte fliessen).
Was wir tun
Helvetas fördert eine nachhaltige und integrative Urbanisierung: Städte sollen befähigt werden, die Lebensbedingungen (sanitäre Anlagen, Abfallwirtschaft usw.), die Ernährungssysteme sowie den Zugang zu Bildung und Arbeitsplätzen zu verbessern und die Vorteile der Stadt-Land-Verbindungen zu nutzen.
So haben es beispielsweise die Städte Villamontes und Cliza in Bolivien geschafft, durch die Zusammenarbeit mit den umliegenden kleinen Gemeinden 80 % ihrer Bevölkerung mit hochwertigen Sanitärdienstleistungen zu versorgen und so die Lebensqualität zu verbessern und die Boden- und Wasserverschmutzung zu verringern. Die benachbarten Landbewohner verwenden ihre organischen Abfälle und gereinigten Abwässer in der Landwirtschaft. In Benin lernen junge Stadtbewohner den biologischen Landbau kennen, um Einkommen zu generieren und den wachsenden Nahrungsmittelbedarf in den Städten zu decken.
In Nepal haben die Bewohner einer kleinen Stadt namens Katarniya ihre kulturellen, ethnischen und kastenbedingten Unterschiede überwunden, um ein gemeinsames sicheres Trinkwassersystem zu schaffen. In der äthiopischen Stadt Bahir Dar unterstützt Helvetas junge Menschen, die typischerweise aus dem Umland ausgewandert sind, dabei, sich beruflich weiterzuentwickeln und eine feste Stelle zu finden.
Kontaktieren Sie unser Team
Unser mehrsprachiges Beratungsteam verfügt über umfangreiche Erfahrungen bei der vorteilhaften Nutzung von Stadt-Land-Verbindungen, der Entwicklung von Lösungen für die Herausforderungen sowie dem Ausschöpfen von Möglichkeiten, die kleine und mittelgrosse Städte bieten.
Ausgewählte Projekte
Helvetas entwickelt und leitet Projekte. Um nachhaltig zu sein, müssen sie lokal verankert sein. Wir unterstützen unsere Partner bei der effektiven Organisation von Projekten und Prozessen und unterstützen die lokalen Behörden dabei, ihre Verantwortung besser wahrzunehmen.