Die Stadt Mbeya im Süden Tansanias ist – wie viele Sekundärstädte – ein wichtiger Knotenpunkt im Ernährungssystem der Region rund um die Stadt Mbeya. Hier verbinden sich Menschen, Waren, Kapital und Informationen, und dies nicht mit den umliegenden ländlichen und stadtnahen Gebieten, sondern auch mit anderen Städten und den globalen Lebensmittelmärkten. Mbeya ist eine schnell wachsende Stadt, und die Bevölkerung ist weit über das Tal verteilt. Helvetas unterstützt sie, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten.
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ProjektnameIC4N - Inclusive Cities for Nutrition
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Projektphase2022 bis 2025
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FinanzierungStadt Zurich, Stiftungen und Privatspenden
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Thematischer SchwerpunktEngagement in Städten
Ernährung
Ernährungsunsicherheit trotz guten Klimas
Trotz seiner fruchtbaren landwirtschaftlichen Böden hat Mbeya Schwierigkeiten, seine Einwohner:innen mit guten Lebensmitteln zu versorgen. Darüber hinaus muss die Stadt eine Ernährungsstrategie umsetzen, die ihnen allen, gerade den Verletzlichsten, angemessenen Zugang zu Lebensmitteln und zu einer nachhaltigen, gesunden Ernährung gewährt – eine Herausforderung.
31,5 % der Kinder in Mbeya sind von chronischer Unterernährung betroffen, obwohl die Stadt zu den grössten Lebensmittelproduzenten des Landes gehört und eine Vielzahl von Früchten, Vögeln und Tieren beheimatet. Doch selbst wenn die Bevölkerung – quantitativ gesehen – genug zu essen hat, ernähren sich die Menschen oft unausgewogen, weil ihnen entweder das Geld und die Zeit oder das Wissen über nahrhafte Lebensmittel fehlt.
Damit die Ernährungssicherheit mehr Priorität auf der Entwicklungsagenda geniesst, wird die gesamte Wertschöpfungskette der Nahrungsmittel betrachtet. Dazu wird das Konsumverhalten betrachtet und Hindernisse bei den Konsument:innen bezüglich Beschaffung und Einkauf von gesunden Nahrungsmitteln thematisiert. Die Rede ist hier vom sogenannten Ernährungssystem-Ansatz. So lässt sich feststellen, welche Anpassungen wo vorgenommen werden müssen, damit die wachsende Bevölkerung nachhaltig ernährt werden kann.
Ernährung von der Produktion über den Transport bis zum Konsum
Helvetas unterstützt im IC4N-Projekt die Stadtverwaltung von Mbeya dabei, das gesamte Ernährungssystem der Stadt besser zu erkennen und Fragen zu klären wie: Wo werden welche Lebensmittel angebaut und von wem? Wie werden die Lebensmittel verarbeitet und gehandhabt? Wer isst was und warum? Und welchen Einfluss hat die lokale Regierung hier und was sollte sie tun? Dabei geht es auch darum, dass die Stadt Mbeya ihre Rolle in diesem System besser versteht und eine klare Strategie für das Ernährungssystem erarbeiten kann. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Stadtverwaltung eine klimaangepasste Landwirtschaft und eine gesunde Ernährung fördert - im privaten Bereich, aber auch in öffentlichen Einrichtungen wie in Schulen, resp. in Schulmenus.
In Workshops, die Helvetas organisiert, lernt die Bevölkerung, welche Lebensmittel gesund und wichtig für eine ausgewogene Ernährung sind. Und sie lernen, wie sie diese zubereiten können.
Agnes Mahembe, Ernährungsberaterin und Projektleiterin von IC4N.
Zusammenarbeit mit Zürich und Cox's Bazar in Bangladesch
Um dieses Ziel zu erreichen, fördern wir auch die Zusammenarbeit zwischen den Städten Zürich und Mbeya. Diese Stadtkooperation fördert den Austausch von Wissen und die Zusammenarbeit bei konkreten Projekten. Dank eines Monitoringsystems sollen die einzelnen Aspekte eines Ernährungssystems wie Produktion, Transport, Lagerung, Zubereitung, etc. dauerhaft gesichert werden. Auf politsicher Ebene erhält die Stadtkooperation Rückhalt von den Stadtpräsident:innen.
Die IC4N-Initiative wird neben in Mbeya auch in Cox's Bazar umgesetzt und ermöglicht einen Süd-Süd-Lernprozess. Bewährte Praktiken aus beiden Städten werden ausgetauscht, und beide Projekte werden daher auch zum globalen gemeinsamen Lernen über urbane Ernährungssysteme beitragen.