In der malischen Region Bougouni stärkt Helvetas Gemeinden, damit sie eine befriedigende öffentliche Wasser- und Sanitärversorgung bereitstellen können. Gleichzeitig werden die Menschen dabei unterstützt, ihre Rechte geltend zu machen und sich ein gutes Hygieneverhalten anzueignen.
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ProjektnameJIKURA
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Projektphase2022 bis 2025
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FinanzierungSpenden, Beiträge, Deza-Programmbeitrag
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Thematischer SchwerpunktWasser- und sanitäre Grundversorgung
Partnerschaft & Stärkung von Kompetenzen
Weit mehr als nur eine Trinkwasserstelle
Mali definiert den Zugang zu Wasser und Hygiene als eine Priorität im Kampf gegen die Armut. Diese Bereiche fallen in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinden, die weder über die personellen und finanziellen Mittel noch über die Erfahrung verfügen, um Wasser- und Abwasserinfrastrukturen aufzubauen und zu verwalten.
Im Süden des Landes, in der Region Bougouni, trägt Helvetas wesentlich dazu bei, dass die ehrgeizigen nationalen Wasserziele erreicht werden. Hier sind fast 500 000 Menschen gezwungen, Wasser aus oft weit entfernten traditionellen Brunnen oder Tümpeln zu trinken, und sie riskieren damit Krankheit und Tod. Erkrankungen durch verunreinigtes Trinkwasser verhindern auch, dass die Kinder regelmässig die Schule besuchen und Erwachsene ihren einkommensfördernden Aktivitäten nachgehen.
Das Projekt JIKURA (Bambara-Wort für „frisches Wasser“) arbeitet mit Gemeinden zusammen, um deren Fähigkeit zur Bereitstellung effizienter Wasser- und Sanitärdienste zu stärken. Das Projekt finanziert Gemeinden, die unter den Bedürftigsten ausgewählt werden und partizipativ über die Umsetzung von Infrastruktur und Massnahmen entscheiden, die zuvor als prioritär eingestuft wurden.
Jede Partnergemeinde des Projekts entscheidet in Absprache mit der betroffenen Bevölkerung über ihre Interventionsprioritäten und erstellt einen Aktionsplan, der z. B. die Installation einer Solarpumpe oder die Einrichtung von Latrinen in den Schulen vorsieht. Ein von den lokalen Behörden geleiteter Projektlenkungsausschuss verteilt die verfügbaren Finanzmittel unter den Partnergemeinden, damit jede ihren Aktionsplan umsetzen kann.
Dieser originelle und innovative Ansatz stellt die lokalen Akteure wirklich in den Vordergrund und gibt ihnen die Möglichkeit, über ihre Entwicklung zu entscheiden. Die Wasserver- und Abwasserentsorgung generiert Einnahmen, die dazu beitragen, ihre Nachhaltigkeit und Autonomie zu sichern, und die Gemeinden stellen im Gemeindehaushalt Mittel für die Verwaltung der Wasserver- und Abwasserentsorgung bereit. Der Umfang des Projekts wird an die verfügbaren Finanzmittel angepasst, die Unterstützung der einzelnen Gemeinden bleibt jedoch zeitlich begrenzt.
Das Projekt arbeitet auch mit Gemeinschaften und Schulen zusammen, um Familien und Schüler bei der Einführung guter Hygiene- und Sanitärpraktiken zu unterstützen, z. B. beim Händewaschen mit Seife, bei der Aufbereitung von Trinkwasser oder der Nutzung von Latrinen.
Mamou Sangaré, Hausfrau und Kleinunternehmerin