Neue Strategien zur Anpassung an den Klimawandel

In Mali zeigt sich der Klimawandel in einer dramatischen Veränderung der Niederschläge. Die Regenzeiten sind kürzer und oft so heftig, dass es zu lokalen Überschwemmungen kommt. Helvetas unterstützt Bäuerinnen und Bauern darin, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen.

  • Projektname
    Nyèsigi - Herausforderung des Klimawandels durch nachhaltige Energie und widerstandsfähige Landwirtschaft meistern
  • Projektphase
    2024 bis 2027
  • Finanzierung
    Spenden, Beiträge, Deza-Programmbeitrag
  • Thematischer Schwerpunkt
    Klimawandel und Katastrophenvorsorge
    Gender & soziale Gerechtigkeit
    Jugendliche
    Ernährung

Überschwemmungen, Trockenheit und ausgelaugte Böden

"Früher begannen wir mit der Aussaat gleich nach den ersten Regenfällen. Jetzt wissen wir, dass für eine erfolgreiche Ernte nur dann gepflanzt werden kann, wenn mindestens 30 mm Regen gefallen sind, damit der Boden ausreichend feucht ist", sagt Sidiki Coulibaly, ein Produzent und Wetterdatensammler in M'Penesso, im Süden von Mali.

In Mali sind in den letzten 30 Jahren die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher geworden. Der Niederschlag konzentriert sich nun auf einen viel kürzeren Zeitraum und ist oft extrem ergiebig. Manchmal sind Stürme so heftig, dass sie lokale Überschwemmungen verursachen. Wenn Dürreperioden auftreten, sind sie ebenfalls schwerwiegender. Der Raubbau am Boden verschlimmert die Situation: Die Böden sind durch konventionelle Anbaumethoden ausgelaugt und können das Wasser nicht mehr halten. Die Kleinbauernfamilien sind daher jedes Jahr versucht, neues Ackerland zu erschliessen, indem sie das wenige verbliebene Waldland abholzen, was die Wüstenbildung und die Ernährungsunsicherheit verschlimmert. Die Folge ist, dass entmutigte Familien, vor allem junge Leute, auf der Suche nach einer besseren Chance weggehen. 

Das Projekt Nyèsigi, was in der Bambara-Sprache "Bauen wir unsere Zukunft" bedeutet, arbeitet mit Kleinbäuerinnen und -bauern und Partnerorganisationen zusammen, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel auf verschiedenen Ebenen zu stärken.

Meteorologische Informationen und angepasste Techniken

Die sich ändernden Bedingungen verlangen von den Bäuerinnen und Bauern, den Hirten und ihren Familien, dass sie ihre Arbeitsweise ändern und ein neues Gleichgewicht mit den Ökosystemen herstellen, von denen ihr Lebensunterhalt abhängt.

Der erste Schritt besteht darin, zu lernen, wie man Feldaktivitäten anders planen kann. Dafür ist es unerlässlich, Zugang zu zeitnahen und zuverlässigen Informationen über die Niederschlagsmenge zu haben. Zu diesem Zweck werden junge Menschen darin geschult, meteorologische Daten mit Hilfe von Smartphones zu sammeln. Diese Daten werden an den nationalen meteorologischen Dienst zur Analyse und zur Ausarbeitung von landwirtschaftlichen Ratschlägen geschickt, die dann per Telefon und Radio oder in Dorfversammlungen an die Bauern weitergegeben werden. Die Bauernfamilien lernen, neue, nachhaltigere Produktionstechniken anzuwenden, um verarmtes Land zu sanieren und Wasser zu sparen. Sie verwenden angepasstes Saatgut.

Die Bauern werden auch ermutigt, das Beste aus schwierigen Situationen zu machen: zum Beispiel Futtermittel und sogar kurzzyklische Kulturen im Schlamm überfluteter Felder anzubauen.

Die Reisernte hat sich dank der Sanierung von Dämmen und Kanälen fast verdoppelt.
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Die Bauernfamilien wenden Anbautechniken an, die die Böden rehabilitieren und Wasser zurückhalten.
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Bintou Dembele sammelt Niederschlagsdaten und sendet sie zur Analyse an den nationalen Wetterdienst.
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Landwirtschaftliche Ratschläge werden per Funk, Telefon oder bei Treffen mit den Bäuerinnen und Bauern ausgetauscht.
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Die landwirtschaftliche Produktion wird durch den Einsatz von Saatgut und angepasste Techniken um 30 Prozent gesteigert.
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Ressourcen schonen und Arbeitsplätze in grünen Branchen schaffen

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Verfügbarkeit und Qualität der natürlichen Ressourcen, von denen die Menschen in Mali abhängen, bedrohen die Lebensgrundlagen der Haushalte und drohen Konflikte zu schüren, insbesondere um den Zugang zu Wasser und Land.

Ressourcen zu schonen ist eine der wichtigsten Herausforderungen im Kampf gegen den Klimawandel. Das Nyèsigi-Projekt arbeitet daran, Dämme zu sanieren und die Wasserverfügbarkeit zu erhöhen. Es fördert auch den Einsatz alternativer Technologien wie z.B. verbesserte Herde und Öfen, die weniger Holz zum Kochen benötigen, und hilft, Waldgebiete zu schützen. Diese Innovation ermöglicht es Frauen, qualitativ hochwertigeren Räucherfisch zu produzieren, der länger haltbar ist.
Mit mehr Fischfang, der durch das Vorhandensein von Wasser in den Dämmen erleichtert wird, und einer besseren Technologie zur Fischkonservierung können die Frauen ihr Geschäft verbessern und mehr Geld verdienen, um ihre Familien zu unterstützen.

Darüber hinaus schult und begleitet das Projekt in Zusammenarbeit mit spezialisierten Anbietern junge Menschen bei der Förderung von Solaranlagen wie z.B. Pumpen, die in Gärtnereigeländen installiert werden, um den Zugang zu Wasser zu erleichtern und die Produktion zu steigern.

Frauen lernen, wie sie den Holzverbrauch reduzieren.
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Die Sanierung von Dämmen kommt auch den Fischerinnen und Fischern zugute.
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Verbesserte Backöfen ermöglichen es den Frauen, geräucherten Fisch herzustellen, der länger haltbar ist.
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Die Frauen verkaufen mehr Fisch und können mit dem Geld, das sie verdienen, ihre Familien besser unterstützen.
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Die Jugendlichen werden geschult, wie Solarpumpen ferngesteuert bewegt und kontrolliert werden können.
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Aufbau einer langfristigen Lösung

Schliesslich unterstützt Helvetas die Gemeinden dabei, öffentliche Gelder in Aktivitäten zu investieren, die die Widerstandsfähigkeit von Gemeinden gegenüber dem Klimawandel erhöhen.

Klimawandel und Katastrophenvorsorge

Jedes Jahr unterstützt Helvetas mehr als eine Million Menschen darin, mit dem Klimawandel umzugehen, Ressourcen nachhaltig zu nutzen und die Natur zu schonen.

Wie wir Menschen in Mali unterstützen

Helvetas engagiert sich in Mali für die Integration von Jugendlichen im Arbeitsmarkt, ein besseres Bildungswesen und sauberes Trinkwasser.