Im westlichen Hochland Guatemalas fördern Helvetas und Partner das Unternehmertum und die wirtschaftliche Selbstbestimmung von Kleinbäuerinnen. Sie bauen neue Nutzpflanzen an und halten Kleinvieh, um in ihren Städten, in Guatemala-Stadt und im Ausland gute Preise zu erzielen. Sie sind mit den entsprechenden Zuliefer- und Handelsfirmen und anderen Akteuren vernetzt.
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ProjektnameWirtschaftliche Entwicklung auf dem Land
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Projektphase2022 bis 2024
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FinanzierungSIDA, Spenden, Beiträge, Deza-Programmbeitrag
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Thematischer SchwerpunktWasser, Ernährung und Klima
Ernährung
Bildung, Arbeit und Einkommen
Wirtschaftliche Entwicklung
Partnerschaft & Stärkung von Kompetenzen
Gender & soziale Gerechtigkeit
Chancen nutzen, die Stadt beliefern
Wer das westliche Hochland Guatemalas besucht, staunt über die vielen kleinen Felder mit Kartoffeln oder den traditionellen Mischkulturen von Mais, Bohnen und Kürbissen. Was über den Eigengebrauch hinaus bleibt, wird auf den lokalen Märkten verkauft, doch dort sind die Preise tief.
Gleichzeitig gibt es in den Städten, in der Hauptstadt vor allem, eine breite Schicht von Konsumenten. Doch Guatemala-Stadt mit seinen sechs Millionen Einwohnern ist zu weit entfernt und die Märkte sind zu komplex, als dass eine Kleinbäuerin und ihre Familie allein sie beliefern könnte. Diese Situation behindert die wirtschaftliche Entwicklung im peripheren Hochland, und sie verhindert, dass Frauen über Einkommen verfügen, über das sie frei verfügen und entscheiden können.Das hemmt die wirtschaftliche Entwicklung im peripheren Hochland.
Helvetas und ihre Partner fördern das Agro-Unternehmertum von rund 25'600 (vorwiegend weiblichen) Kleinbäuerinnen und -bauern. Sie werden dabei unterstützt, Verbände zu gründen, um ihre Produktivität zu verbessern, ihre Ernte- oder Viehprodukte zentral zu lagern und mit Inputlieferanten und Handelsunternehmen Kaufverträge und gute Preise auszuhandeln. Oder sie heuern Spediteure an und lassen ihre Produkte selbst in die Städte transportieren. Helvetas ermutigt und fördert solche Vereinigungen und unterstützt ihr Wachstum zu Kooperativen für den Handel mit Honig, Kartoffeln, Kaffee, Amaranto (ein traditionelles eiweissreiches Getreide), Eiern, Hammel- und Schweinefleisch, aber auch mit im Gewächshaus gezüchteten Tomaten, Chilischoten, Zuckerschoten und anderem Gemüse sowie mit hochwertigem Textilhandwerk. Viele dieser Feldfrüchte und Nutztiere werden traditionell von Frauen angebaut und gehalten.
In den fünf Hochlandprovinzen Huehuetenango, San Marcos, Quetzaltenango, Quiché und Totonicapán sind auch das Gewerbe und staatliche Institutionen an der Erschliessung neuer Märkte interessiert. Allen ist bewusst, dass die regionale Wirtschaft nur vorankommt, wenn sie mit andern Teilen des Landes in Kontakt tritt. Deshalb integrieren staatliche Stellen die neuen Initiativen der Bäuerinnen und Bauern in ihre Entwicklungspläne. Das lokale Gewerbe bietet Dienstleistungen und Beratungen an, gewährt Kleinkredite und unterstützt die neuen landwirtschaftlichen Unternehmerinnen und Unternehmer bei der Verbesserung, Verarbeitung und Vermarktung ihrer Erzeugnisse. Helvetas fördert den Kontakt und die Gespräche unter den verschiedenen Akteuren der regionalen Wirtschaft. So entsteht ein regionales Netzwerk, das im besten Fall das ganze Land erreichen kann.