Für die 400'000 Jugendlichen, die in Nepal jedes Jahr auf den Arbeitsmarkt drängen, gibt es zu wenig Arbeit. Ein Helvetas-Projekt ermöglicht sozial benachteiligten jungen Menschen den Aufbau eigener Unternehmen, die wiederum neue Arbeitsplätze schaffen.
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ProjektnameInELAM – Förderung von Kleinunternehmen
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Projektphase2024
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FinanzierungSpenden, Beiträge, Deza-Programmbeitrag
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Thematischer SchwerpunktWirtschaftliche Entwicklung
Bananenpapier und ätherische Öle
Nepal wurde in den letzten Jahrzehnten für viele Länder zum Reservoir für billige Arbeitskräfte – mit allen Chancen und Nachteilen, die das mit sich bringt. Ein Projekt für technische Innovation und die Förderung kleiner Unternehmen trägt dazu bei, in Nepal Kleinunternehmen zu etablieren, und zeigt auf, wie das Geld, das Familienmitglieder aus der Migration nach Hause schicken, sinnvoll dafür investiert werden kann.
Von den weit über 400'000 Jugendlichen, die in Nepal jedes Jahr auf den Arbeitsmarkt kommen, verlassen 100'000 das Land, um etwa in Malaysia oder den Golfstaaten Arbeit zu suchen. Auf den Baustellen und in den Haushalten im Ausland werden Migrantinnen und Migranten allzu oft ausgebeutet. Ihre Geldüberweisungen in die Heimat machen jedoch mehr als 30 Prozent des Bruttosozialprodukts von Nepal aus. Dank der Arbeitsmigration haben schon hunderttausende Familien aus der Armut herausgefunden. Sie haben ein Haus gebaut, Konsumgüter gekauft oder ihre Kinder auf Privatschulen geschickt. Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt aber sind minimal.
Im Rahmen des Helvetas-Projekts werden sozial benachteiligte junge Menschen dabei unterstützt, selber zu Kleinunternehmerinnen und -unternehmern zu werden: Aus Pfefferminze, Eukalyptus oder Zitronengras destillieren sie ätherische Öle. Stämme von Bananenstauden werden zu Papier oder Garn verarbeitet. Holzkohlestaub wird zu Pellets. Ungebrannte Lehmziegel werden mit Zement haltbarer gemacht.
Interessierte lernen dabei nicht nur, neue Produkte herzustellen, sondern werden auch mit den Grundlagen des Unternehmertums bekannt gemacht: wie man einen Businessplan erstellt, eine Buchhaltung führt, Gewinne reinvestiert. Ziel ist es, dass auch ein Teil der Überweisungen von Migranten aus dem Ausland von den Familien in die Kleinunternehmen investiert werden. So helfen die Erträge aus der Arbeitsmigration, den einheimischen Arbeitsmarkt zu verbessern. Denn die neu entstandenen Kleinunternehmen schaffen wiederum Arbeitsplätze im eigenen Land.
Hem Raj Sapkota, 26, Bauspengler und Schlosser in Dhangadhi, Nepal