Helvetas als Entwicklungsorganisation reagiert schnell auf Naturkatastrophen in den Partnerländern. So in Nepal, wo Helvetas den Wiederaufbau nach den Erdbeben von 2015 mit Berufsbildung kombiniert hat und damit nachhaltige Entwicklungsarbeit leistete.
-
ProjektnameHumanitäre Hilfe und Wiederaufbau nach dem Erdbeben 2015
-
Projektphase2015 bis 2019
-
FinanzierungDieses Projekt wurde durch Spenden und die Glückskette finanziert.
-
Thematischer SchwerpunktKlimawandel und Katastrophenvorsorge
Humanitäre Hilfe
Dieses Projekt wurde 2019 abgeschlossen.
Aufbauen und ausbilden
Erdbeben. Dürren. Tropenstürme. Wie alle Organisationen oder Unternehmen wird auch Helvetas in den Partnerländern mit Naturkatastrophen konfrontiert. Nach dem ersten Schock planen jeweils Fachleute vor Ort und in der Schweiz humanitäre Hilfe. Was macht der Staat? Was machen andere Organisationen? Wie weit kann Helvetas in den betroffenen Regionen eigene Strukturen und Beziehungen nutzen? Kann sie diese auch anderen anbieten? Was können Spenderinnen und Spender in der Schweiz beitragen?
Das war auch bei den Erdbeben von April und Mai 2015 in Nepal so, die fast 9000 Todesopfer forderten und mehr als 600'000 Häuser zerstörten. Als erste humanitäre Hilfe brachten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Helvetas dringend benötigte Regenblachen, Medikamente und Lebensmittel in die Regionen Sindhupalchok und Gorkha, wo Helvetas seit vielen Jahren Entwicklungsprojekte umsetzt.
Wenige Wochen später nahm Helvetas in enger Zusammenarbeit mit der Schweizer NGO Solidar Suisse, den Wiederaufbau in Angriff. Beschädigte Wasserversorgungen wurden Instand gesetzt. Fachleute entwickelten ein Musterhaus aus Trockenmauerwerk und Holz, das zukünftigen Erdbeben besser trotzt. Die dafür nötigen 300 lokalen Fachleute wurden on the job ausgebildet – ein Beitrag an die Entwicklung Nepals, der weit über die humanitäre Hilfe hinausweist.
Auch für den Wiederaufbau der 34 Schulen, den Helvetas mit Caritas Schweiz begonnen hat, wurden Fachleute ausgebildet. Latrinenbauer und Sanitärinstallateurinnen rüsten die neuen Schulen mit funktionierenden Wassersystemen und Latrinen aus. Zudem ermöglichte Helvetas die Reparatur von beschädigten Hängebrücken, die in einem früheren Projekt gebaut worden waren. Im Projekt für biologischen Fairtrade-Kaffee wurden 50 Verarbeitungszentren mit Entkernungsmaschinen repariert.
Die Tatsache, dass Helvetas den Wiederaufbau mit Entwicklungshilfe verknüpfte, wurde auch von anderen Organisationen wahrgenommen und honoriert: Die britische Direktion für Internationale Entwicklung beauftragte Helvetas mit der Ausbildung von 6500 Maurern und 1000 Schreinern. Sie sollen in der Lage sein, sichere Häuser zu bauen. Damit ist Helvetas in Nepal wieder bei der eigentlichen Entwicklungszusammenarbeit angekommen.
Helvetas finanzierte humanitäre Hilfe für Nepal mit Spendengeldern und mit Beiträgen der Glückskette.
Daulima Sherpa, 40, Bäuerin und Erdbebenopfer mit einer Ausbildung im erdbebensicheren Hausbau, Nepal