Die Internationale Zusammenarbeit ist angesichts der mehrfachen Krisen – Klimaveränderung und zunehmende Extremwetter, Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Ernährungskrise – nötiger denn je. Helvetas erwartet, dass die Schweiz ihre humanitäre Hilfe und die langfristig angelegte Entwicklungszusammenarbeit ausbaut.
Die Entwicklungszusammenarbeit dient der Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung, verschafft benachteiligten Bevölkerungsgruppen Zugang zu Gesundheitsversorgung, Wasser oder Bildung und hilft ihnen, am politischen, kulturellen und sozialen Leben teilzuhaben. Sie werden darin unterstützt, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.
Über menschenrechtliche Ansätze trägt die Entwicklungszusammenarbeit dazu bei, dass arme und marginalisierte Gemeinschaften ihre eigene Entwicklung gestalten. Die Entwicklungszusammenarbeit kann Prozesse anstossen, vielerorts legt sie das soziale Fundament für wirtschaftliche Entwicklung.
Bescheidene Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit
Obwohl die Schweiz zu den reichsten Ländern der Welt gehört, sind die eingesetzten Mittel bescheiden. 2023 entfielen auf die Internationale Zusammenarbeit (IZA) des Bundes rund 3 Milliarden Franken, oder rund 3 Prozent der Bundesausgaben: für die Entwicklungszusammenarbeit, die humanitäre Hilfe sowie die Friedens- und Menschenrechtsarbeit.
Die offizielle «öffentliche Entwicklungshilfe» (ODA) gemäss OECD-Kriterien betrug 2023 0,6 Prozent der Schweizer Wirtschaftsleistung (BNE). 30 Prozent davon macht die Unterstützung von Flüchtlingen, Asylsuchenden und vorläufig aufgenommenen Personen in der Schweiz aus. Ohne Berücksichtigung dieser Aufwendungen in der Schweiz betrug das Verhältnis APD/BNE lediglich 0,43 Prozent.
Helvetas fordert vom Bundesrat, sich an die seit 1970 geltende internationale UNO-Vorgabe von 0,7 Prozent des BNE für die Entwicklungszusammenarbeit zu halten. Die Zielmarke von 0,7 Prozent wird in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung erneut bekräftigt.