Yazidi survivors come to the border near Roboski with the help of PYD and PKK. Old people are transported by car and people who cross the border are being placed in Roboski and around.  | © KEYSTONE/NAR PHOTOS/Yasin Akgul

Politik und Dialog International

Für die Schweiz sind Werte wie Demokratie und Mitsprache, Menschenrechte und Schutz von Minderheiten zentral. Im eigenen Interesse muss die Schweiz bei der Umsetzung der Agenda 2030 vorangehen und sich international für einen effektiven Multilateralismus und eine handlungsfähige UNO, für die Einhaltung des Völkerrechts und einen erfolgreichen Klimaschutz einsetzen.
© KEYSTONE/NAR PHOTOS/Yasin Akgul

Die Agenda 2030 liegt bei Halbzeit bereits arg im Rückstand. UNO-Generalsekretär Guterres lud deshalb im September 2024 zum Summit of the Future in New York, um einen Zukunftspakt zu schliessen. Damit sollen Regierungen und die Zivilgesellschaft die Agenda 2030 wieder in den Fokus rücken. 

Der internationalen Staatengemeinschaft bleiben wenige Jahre, um das Steuer herumzureissen. Das stellt auch die Schweiz vor grosse Herausforderungen. Denn auch sie ist keine Musterschülerin, wenn es um die Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda geht. Zwar schneidet die Schweiz im «Sustainable Development Report» gut ab; im SDG-Index belegt sie Rang 22 von 166 bewerteten Ländern. Der «Spillover-Score» fällt für die Schweiz hingegen enttäuschend aus – Rang 163 von 166 bewerteten Ländern. Der Wert misst die negativen Auswirkungen des Handelns eines Landes auf die Fähigkeit anderer Länder, sich nachhaltig zu entwickeln.    

Der schweizerische Finanzplatz ist nach wie vor ein Fluchthafen für Steuerflüchtende – sowohl für wohlhabende Schweizer:innen als auch für schwerreiche Personen aus aller Welt. Multinationale Unternehmen in der Schweiz können mittels Gewinnverschiebungen weiterhin Steueroptimierung auf Kosten der Ärmsten betreiben. Und Schweizer Grossbanken verdienen nach wie vor Millionen mit der Unterstützung und Finanzierung von klimaschädlichen Unternehmen im Öl-, Kohle- und Gassektor.  

Unsere Produktions- und Konsummuster wirken sich negativ auf andere Länder aus, gehört die Schweiz doch zu den Ländern mit dem grössten Klima-Fussabdruck. Gleichzeitig wollen Bundesrat und Parlament, dass die Schweiz ihre Klimaziele erreicht, indem sie ärmere Länder dafür bezahlt, Emissionen für die Schweiz zu reduzieren. Ein grosser Teil der schweizerischen Klimaverantwortung wird in andere Länder abgeschoben und dort «günstig» kompensiert, wobei der tatsächliche Klimanutzen fraglich ist. 

Helvetas setzt sich dafür ein, dass die Schweiz als ein führendes Offshore-Finanzzentrum, als weltweit wichtigster Rohstoff-Handelsplatz und als Sitz zahlreicher transnationaler Konzerne mehr Verantwortung übernimmt. Im eigenen Interesse muss die Schweiz bei der Umsetzung der Agenda 2030 vorangehen und sich international für einen effektiven Multilateralismus und eine handlungsfähige UNO, für die Einhaltung des Völkerrechts und einen erfolgreichen Klimaschutz einsetzen. 

Im internationalen Rahmen engagiert sich Helvetas für nachhaltige Ernährungssysteme, für eine sichere und menschenwürdige Migration sowie für den Schutz der Biodiversität und des Klimas – so zum Beispiel an den jährlich stattfindenden Klimakonferenzen der UNO. 

Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der UNO

Die 17 «Ziele für nachhaltige Entwicklung» der UNO-Agenda 2030 von 2015 sind Richtschnur für die internationale Zusammenarbeit. Hier erfahren Sie mehr.

Klima und Entwicklung

Die Folgen des Klimawandels sind für Entwicklungsländer besonders gravierend. Deshalb fordert Helvetas die konsequente Umsetzung des Pariser Klima-Abkommens.

Migration und Flucht

Migration als Folge von Armut, Gewalt, Verfolgung oder Klimaveränderung ist für die Entwicklung der ärmsten Länder von zentraler Bedeutung.

Polit-Sichten – der monatliche Blick in die Entwicklungspolitik

Sind Sie interessiert an entwicklungspolitische Themen? Möchten Sie mehr über die Bedeutung der internationalen Klima- und Migrationspolitik für Entwicklungsländer erfahren? Dann melden Sie sich jetzt für unseren Polit-Sichten-Newsletter an.