© Helvetas / Luzia Tschirky
21. Februar 2025

Jahrestag der russischen Vollinvasion: Helvetas unterstützt Menschen, wo sonst niemand helfen kann

© Helvetas / Luzia Tschirky

Helvetas baut die Hilfe für Menschen in der Ukraine weiter aus. Die Schweizer NGO trägt mit Schutzkellern bei Schulen dazu bei, dass Kinder trotz Angriffen unterrichtet werden können. Zudem unterstützt sie die lokale Wirtschaft, denn die angespannte Wirtschaftslage ist eine unterschätzte Gefahr.

Helvetas, die Schweizer Organisation für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe, baut ihr Engagement für Notleidende in der Ukraine weiter aus. Drei Jahre nach Beginn der russischen Vollinvasion stehen zwei Tätigkeitsbereiche im Zentrum: Reparaturen von kriegsbeschädigten Häusern, Wasser- und Energiesystemen sowie Massnahmen zur wirtschaftlichen Entwicklung. Letzteres dank der Unterstützung der DEZA, Tschechiens – vertreten durch das Innenministerium – und der Schwedischen Behörde für Internationale Entwicklungszusammenarbeit SIDA. 

Ein noch wenig thematisiertes Problem sind nämlich die massiven ökonomischen Auswirkungen des Krieges: Millionen von Menschen haben ihre Arbeit verloren. Zugleich fehlen in gewissen Branchen Fachleute, da Menschen flüchten mussten oder in die Armee eingezogen wurden. Der Arbeitskräftemangel betrifft auch das Baugewerbe, wo zur Behebung von Kriegsschäden beispielsweise Maurer:innen und Spengler:innen dringend gebraucht werden. 

Extreme humanitäre Not verhindern 

Arbeit und Einkommen sowie die Bereitstellung von Basisdienstleistungen sind entscheidend, um zu verhindern, dass die Bevölkerung in eine extreme humanitäre Notlage gerät. Helvetas-Geschäftsleiter Melchior Lengsfeld: «Nebst den unmittelbaren Angriffen stellt die ökonomische Situation mittelfristig eine existenzielle Bedrohung für die Menschen in der Ukraine dar. Helvetas leistet mit verschiedenen Ansätzen Hilfe zur Selbsthilfe.» Zum Beispiel: 

  • Helvetas bietet Schulungen an und schafft Arbeitsplätze für die Bevölkerung in den vom Krieg besonders betroffenen östlichen Regionen der Ukraine. Das kommt auch vielen intern vertriebenen Personen, Menschen mit Behinderungen und Kriegsveteranen zugute. 
  • Zusammen mit lokalen Partnern bietet Helvetas Ausbildungen und Arbeitsplätze für Frauen in männerdominierten Wirtschaftszweigen an, um den durch die Mobilisierung entstandenen Mangel an Fachkräften zu lindern. 
  • Die Schweizer NGO unterstützt – zusammen mit ihren ukrainischen und internationalen Partnern – kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die im Osten der Ukraine trotz des Krieges aktiv sind und das Rückgrat der lokalen Wirtschaft bilden.  

Schutzkeller für Schulkinder 

Helvetas unterstützt zudem kleine, lokale Organisationen in der Ukraine, die bei Helvetas Mittel beantragen können, um beispielsweise winterfeste Unterkünfte für die vertriebene Bevölkerung in den Regionen Charkiw und Poltawa einzurichten. Andere Organisationen begleiten kriegstraumatisierte Menschen mit psychosozialer Beratung durch lokale Fachleute. Die psychologischen Auswirkungen des Krieges sind ein ernstzunehmendes Problem, das noch zu wenig Beachtung findet. 

Zu den Leidtragenden gehören nicht zuletzt die Kinder. Dank der Unterstützung der Glückskette und der DEZA trägt Helvetas mit ihren lokalen Partnern dazu bei, dass bei Schulen Schutzkeller eingerichtet werden, damit Kinder trotz häufigen Alarmen und ständiger Gefahr von Angriffen der russischen Armee den Kindergarten oder die Schule besuchen können. Ohne solche Einrichtungen ist nur Online-Unterricht möglich. Präsenzunterricht ist für den Lernerfolg der jungen Menschen und aus sozialen Gründen – und damit für die Zukunft des Landes – zentral und er erleichtert vielen Familien den Alltag. «Helvetas setzt sich ein für Menschen, um die sich sonst kaum jemand kümmern kann, und schliesst damit Lücken in der internationalen Hilfe – das ist für die Menschen vor Ort extrem wichtig», sagt Luzia Tschirky, Journalistin, Autorin und Ukraine-Expertin, die im Januar die Projekte von Helvetas besucht hat.  

 

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