Langenthal bei Bern. Es ist zwölf Grad, tiefer Nebel liegt über der Stadt. Ein kühler Wind weht durch die Strassen. Auf dem Wuhrplatz hält eine junge Frau einen älteren Mann an. Sie drückt ihm eine Brille in die Hand und fordert ihn lächelnd auf, diese aufzusetzen. Der Mann prüft sie kritisch – und folgt ihrer Bitte. Sekunden später steht er mit beiden Beinen im Wasser. Es ist heiss, die Sonne glüht. Der Boden ist trocken, die Pflanzen darben. Von weitem sind Stimmen zu hören. Vor ihm steht Thérèse Maladawe aus Benin, die gerade Wasser schöpft. Aus einem dreckigen Wasserloch, zu dem sie stundenlang laufen musste. Jahrelang war es ihre einzige Wasserquelle.
Dank einem Wasserprojekt hat sich das geändert: Mit Spenden aus der Schweiz und der technischen Expertise von Helvetas konnte Thérèse Maladawes’ Dorfgemeinde einen Brunnen bauen, aus dem sauberes Trinkwasser kommt.
Mit dem schweizweit ersten Virtual-Reality-Film zum Spendensammeln geht Helvetas neue Wege. Wir zeigen hautnah, wie unsere Projekte wirken. Und bringen unsere Spenderinnen und Spender innert Sekunden in unsere Partnerländer. Der 360-Grad-Film wurde im Frühling in der Provinz Donga im Norden Benins gedreht und ist seit Ende August im Strassenfundraising im Einsatz. «Die Betrachter sind fasziniert und emotional berührt von diesem Erlebnis», sagt Christine Bill, Product Managerin Public Fundraising bei Helvetas. «Und was für Helvetas noch fast wichtiger ist: Sie sehen, was Ihre Spende bewirkt und wie sie einen Beitrag zu echter Veränderung leisten können.»
Der ältere Mann auf dem Wuhrplatz hat die Brille mittlerweile abgezogen. Es ist noch immer neblig, braune Blätter fliegen über den Platz. Erwartungsvoll schaut ihn die junge Frau an. Ob er bereit ist, weitere Wasserprojekte von Helvetas mit einer Patenschaft zu unterstützen? Er nickt und füllt das Spendenformular aus.