Benin

Seit dem Jahr 1995 engagiert sich Helvetas in Benin. Das Land ist zwar politisch relativ stabil. Doch in Sachen Bildung und Armut hat die westafrikanische Republik grossen Aufholbedarf: Rund ein Drittel der Bevölkerung lebt in extremer Armut. Fast 60 Prozent der Erwachsenen können weder lesen noch schreiben. Helvetas fördert deshalb die Qualität der Grundbildung und ermöglicht Kindern den Besuch von Schulen, die bisher davon ausgeschlossen waren oder sie frühzeitig abbrechen mussten.

Unternehmertum von Jugendlichen fördern

Helvetas engagiert sich für junge Menschen, indem sie Menschen in ländlichen Gebieten das Selbstunternehmertum und die Erwirtschaftung von Einkommen erleichtert. Seit mehreren Jahren erhalten junge Frauen und Männer technische Schulungen und unternehmerisches Coaching, mit denen sie die Leistungsfähigkeit ihres Kleinunternehmens verbessern können. Diese jungen Menschen, die landwirtschaftliche Produkte verarbeiten oder Geflügel züchten, sammeln genügend Know-how, um später andere junge Menschen in der Umgebung zu beraten. Nach diesem Modell profitieren Tausende von Jugendlichen vom Wissen ihrer Altersgenossen und es entsteht ein Beratungs- und Verkaufsnetzwerk in den abgelegenen Regionen Nordbenins.  

Trinkwasser für Schulen

Die medizinische Versorgung in Benin ist prekär: Auf 100'000 Einwohner kommen nur gerade vier Ärzte — in der Schweiz sind es 200. Die Säuglingssterberate gehört zu den höchsten der Welt. Die fehlende Wasserversorgung und schlechte Hygiene sind Gründe, warum viele Kleinkinder krank werden. Helvetas unterstützt deshalb den Bau und Unterhalt von Trinkwasseranlagen, beispielsweise in Schulen. Diese Anlagen werden entweder von Hand oder mit Solarenergie betrieben. Um die Gesundheit der Menschen zu verbessern, reicht eine funktionierende Infrastruktur alleine nicht aus. Wichtig ist auch die Hygiene-Schulung, die ebenfalls Teil der Helvetas-Wasserprojekte ist.

Zusammen und nach den eigenen Bedürfnissen leben 

Der Norden Benins ist von der Instabilität aus der Sahelzone betroffen. Damit rückt auch die Frage des Zugangs zu Ressourcen und des sozialen Zusammenhalts wieder in den Mittelpunkt des Interesses. Der Druck auf den Zugang zu fruchtbarem Land und Wasser wird durch den Klimawandel und das Bevölkerungswachstum verstärkt und führt beispielsweise dazu, dass die Interessen von nomadischen Viehzüchter:innen und Bäuer:innen gegeneinander ausgespielt werden. Diese Situation wird von Menschen erlebt, die um ihre Lebensgrundlage fürchten. Helvetas setzt sich dafür ein, Konflikten vorzubeugen, indem sie den Zugang zu Ressourcen erleichtert, insbesondere durch landwirtschaftliche Infrastruktur und Nutzungsvereinbarungen, die die Interessen der Bevölkerung bündeln und den sozialen Zusammenhalt verbessern. 

Besuchen Sie die Website von Helvetas Benin in Französisch.