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Sri Lanka

Jugendliche auf Versöhnungskurs

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In fünf Bezirken im Norden, Osten und Süden Sri Lankas organisieren Partnerorganisationen von Helvetas Trainings und gegenseitige Besuche für Jugendliche und junge Erwachsene verschiedener Volksgruppen, damit diese den Geist der Versöhnung und Toleranz in ihre Dörfer tragen und sich über die kulturellen Grenzen hinweg verständigen und vernetzen.

  • Projektname
    YouLEAP: Versöhnungsarbeit mit Jugendlichen
  • Projektphase
    2016 bis 2024
  • Finanzierung
    Spenden
  • Thematischer Schwerpunkt
    Mitsprache und sozialer Zusammenhalt

Kriegswunden schliessen und Grenzen überwinden

Der Bürgerkrieg in Sri Lanka ist seit mehr als zehn Jahren vorbei, und die Regierung verspricht seit einigen Jahren, eine Politik der Versöhnung einzuführen. Während früher mehr der Hass und die Vorurteile zwischen singhalesischen und tamilischen Gemeinschaften im Vordergrund standen, gehen heutige Konflikte vor allem von religiösen Überzeugungen und Machtverhältnissen zwischen Buddhisten, Hinduisten und Muslimen aus. Generationenkonflikte und die Ungleichstellung der Geschlechter sind weitere grosse gesellschaftliche Herausforderungen. .

Das Projekt «Crossing Boundaries» (Grenzen überwinden) richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, um eine Vision von inklusiver und gerechterer Zukunft zu fördern. Helvetas schult und unterstützt engagierte sri-lankische junge Frauen und Männer in den Bereichen Kommunikation und Leitung, Konfliktbearbeitung, Netzwerkbildung und Förderung der kulturellen Vielfalt sowie Teilhabe an demokratischen Prozessen, damit sie Aktivitäten in ihrem sozialen Umfeld – Jugendclubs, Schulen, Familien und Gemeinden – umsetzen können. Seit Ende 2019 wird diese Arbeit verstärkt über eine Internetplattform und soziale Medien unterstützt. Im Rahmen von Austauschprogrammen besuchen Jugendliche ihre Peers in anderen Teilen des Landes, um Beziehungen und positive Einstellungen aufzubauen. Besonders motivierte und kompetente junge Führungskräfte werden zu Jugendbotschafterinnen und -botschaftern weitergebildet, die den Wandel mit anderen gleichgesinnten Initiativen im Land vorantreiben. Dies schliesst die Unterstützung von jungen Männern und Frauen als aktive und informierte BürgerInnen in demokratischen Prozessen wie lokalen Debatten zu Entwicklung, Forderungen an die Regierung oder Teilnahme an Wahlen ein.

Damit junge Menschen vermehrt Gehör finden, werden erwachsene Frauen und Männer zu «MentorInnen» ausgebildet, um die Jungen in ihren Prozessen zu begleiten. Dazu gehört auch der Einbezug der verschiedenen ReligionsführerInnen für den interreligiösen Dialog.  

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«Wir haben Methoden eingeübt, wie Konflikte besser zu bewältigen oder zu vermeiden sind. Das hat uns sehr geholfen, und das wollen wir auch anderen Frauen ermöglichen.»

Kejita Balachandran, 25, die in ihrem Dorf einen Workshop organisiert hat, Sri Lanka

Bei den Jugendtreffen erzählen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von ihren Erlebnissen und Vorurteilen. Sie setzten sich mit traumatischen Erlebnissen auseinander, mit den eigenen und denen von anderen. Und sie erleben vor allem, wie viele Erfahrungen sie mit den Jugendlichen anderer Volksgruppen gemeinsam haben. Während den Aufenthalten bei Familien einer anderen Volksgruppe teilen die Jugendlichen den Alltag der Gastfamilie und erfahren, dass die wichtigsten Themen und Probleme in hinduistischen, buddhistischen oder muslimischen Familie die gleichen sind: Ernährung, Gesundheit, Ausbildung und die Frage, wann und wie Jugendliche ihre eigenen Wege gehen können.

Ihre Erkenntnisse bringen sie zurück in ihre Dörfer und organisieren Workshops zu Versöhnung und Konfliktbewältigung für Jugendliche und Erwachsene. Damit ihre Arbeit ausstrahlt und auch bei den Behörden bekannt wird, vermitteln unsere Partner den Jugendlichen auch Kontakte zu politisch einflussreichen Persönlichkeiten.

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Zwei junge Frauen haben einen Workshop organisiert, um unter Frauen Kriegsfolgen und Konflikte im Dorf anzusprechen. Einfache Gruppenspiele sollen zu Beginn helfen, Barrieren ab- und Vertrauen aufzubauen. © Helvetas
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Die jungen Workshopleiterinnen haben ihr Wissen in Versöhnungskursen und Austauschwochen im Rahmen des Helvetas-Projekts erlernt. © Helvetas / Bruna Fossati
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Sie leiten die Frauen an, miteinander offen über Konflikte und Probleme im Dorf – wie zum Beispiel Kriegstraumata oder häusliche Gewalt – zu sprechen, die sie gerne angehen würden. © Helvetas
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Kulturelle Aktivitäten sollen die Identität und das Selbstwertgefühl stärken. © Helvetas
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«Unsere Eltern fürchteten um unsere Sicherheit. Bei uns galten bis dahin alle Tamilen im Norden als Terroristen.»

Amila Kasun Pathina Jaka, 19, der als Singhalese an einer Begegnungsreise zu tamilischen Jugendlichen teilgenommen hat, Sri Lanka

Mitsprache und sozialer Zusammenhalt

Viele Frauen und Männer in unseren Partnerländern können weder ihre Grundrechte wahrnehmen noch sich an Entscheidungsprozessen beteiligen.

Wie wir Menschen in Sri Lanka unterstützen

Helvetas engagiert sich in Sri Lanka für faire und sichere Bedingungen in der Arbeitsmigration. Zudem fördert sie den sozialen Frieden in der Gesellschaft.

Multimedia-Reportagen

Tauchen Sie in die Geschichten aus unseren Projektländern ein.