© Helvetas / Armand Habazaj
Albanien, Serbien

Sozialwissenschaften für eine bessere Gesellschaft

© Helvetas / Armand Habazaj

Sozialwissenschaftliche Erkenntnisse können nationalistische Polemiken entschärfen. In einer früheren Konfliktzone förderte Helvetas die Stellung der Sozialwissenschaften und öffnete Kanäle zu politischen Entscheidungsträgern, Medien und der Zivilgesellschaft.

  • Projektname
    «PERFORM» – Sozialwissenschaft mit Relevanz und Verantwortung
  • Projektphase
    2015 bis 2018
  • Finanzierung
    Dieses Projekt ist ein Mandat der Deza.
  • Thematischer Schwerpunkt
    Mitsprache und sozialer Zusammenhalt

Dieses Projekt wurde 2018 abgeschlossen.

Tatsachen und gefühlte Wirklichkeit

Die Sozialwissenschaften und ihre Exponenten spielen eine wichtige Rolle bei der Analyse gesellschaftlicher Vorgänge und Bedürfnisse. Im Idealfall greift die Politik in ihren Reformprojekten auf diese Ergebnisse zurück. Häufig ist es aber so, dass Erkenntnisse der Sozialwissenschaften schlicht zur Seite geschoben werden, wenn sie dem Bauchgefühl der Politiker widersprechen oder konkreten Machtinteressen zuwiderlaufen.

In Serbien und Albanien, die sich traditionell misstrauisch bis feindlich gegenüberstehen, gelten nationalistische Vorurteile und gefühlte Wirklichkeiten mehr als fundiertes Wissen. Daher führen die Sozialwissenschaften ein Nischendasein. Im Auftrag der Deza förderte Helvetas die Stärke und das Selbstbewusstsein sozialwissenschaftlicher Institutionen. Wenn Forschungsergebnisse – etwa zur Stellung von Minderheiten, zur Ausgestaltung der Demokratie oder zum Sozialstaat – breit gestreut werden, können sie viel zur Stabilität der Region beitragen. Helvetas ermöglichte Begegnungen zwischen Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern der Region und die Vernetzung ihrer Institute, damit sie ihre Forschung koordinieren und Synergien nutzen können. So wurden zum Beispiel Forschende aus Albanien, Serbien und dem Kosovo beim Aufbau einer virtuellen sozialwissenschaftlichen Bibliothek unterstützt, die den Medien, Thinktanks und anderen interessierten Gruppen zugänglich gemacht wurde. Auch die Vernetzung mit westeuropäischen Institutionen und damit der Anschluss an die internationale Sozialforschung war ein wichtiges Anliegen des Projektes.

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Austausch und Vernetzung stärkt die Position der Sozialwissenschaften. Ihre Forschung leistet wichtige Beiträge zur Eindämmung von Vorurteilen und Nationalismus. © Helvetas

In der Region öffnete das Projekt «PERFORM» Kanäle zu den Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft, zu Organisationen der Zivilgesellschaft, zur Privatwirtschaft und zu den Medien. Der Staat seinerseits anerkannte die Wichtigkeit der sozialwissenschaftlichen Forschung und Lehre, finanziert die Institute heute besser und konsultiert die Forschungsgemeinde bei wichtigen politischen Weichenstellungen.

Das Projekt überwand nicht nur mentale Gräben und Staatsgrenzen, sondern auch die Grenzen zwischen der Wissenschaft und einem Publikum, das mit wissenschaftlichen Erkenntnissen bisher kaum zu erreichen war. In kurzen Dokumentarfilmen zum Beispiel sprechen Wissenschaftlerinnen, Politiker oder Künstlerinnen über die Vergangenheit und Perspektiven für die Zukunft. Damit leistete das Projekt einen Beitrag zum Frieden in der Region.

Das Projekt «PERFORM» war ein Mandat der Deza, das von Helvetas gemeinsam mit der Universität Fribourg umgesetzt wurde.

Mitsprache und sozialer Zusammenhalt

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