Der Krieg in der Ukraine vergrössert die Armut. Viele Häuser wurden durch Kriegsschäden in Mitleidenschaft gezogen. Die betroffenen Menschen sind dem harschen Winter ausgesetzt. Helvetas hilft mit, zerstörte Infrastruktur wiederherzustellen und Wohnhäuser wiederaufzubauen.
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ProjektnameREFAUK: Repair Facilitation Ukraine
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Projektphase2023 bis 2025
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FinanzierungGlückskette
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Thematischer SchwerpunktHumanitäre Hilfe
Wasser- und sanitäre Grundversorgung
Hier wurde ein Dach von Granatsplittern durchschlagen, dort die Fenster und Hausmauern von Streubomben zerstört. An einem Ort ist der Strom gekappt, am anderen die Wasserzufuhr: Der Angriffskrieg Russlands nimmt Menschen vielerorts in der Ukraine ihr Dach über dem Kopf und wichtige Infrastruktur, hinterlässt Not, Armut und Verzweiflung.
Mit Unterstützung der Glückskette und gemeinsam mit der ukrainischen NGO Despro arbeitet Helvetas mit Gemeinden in den Regionen Kiew und Charkiw (Zentral- und Ostukraine) zusammen, um kriegszerstörte Häuser zu reparieren. Wir sanieren auch beschädigte Wassersysteme in konfliktbetroffenen Regionen und haben fast 156.000 Menschen wieder an eine sichere, zuverlässige Wasserversorgung angeschlossen.
Grundlegende Infrasstruktur instandstetzen
Der Krieg hat die öffentliche Infrastruktur empfindlich getroffen. Helvetas setzt sich dafür ein, dass die Wasserversorgung, die sanitären Anlagen und die Kläranlagen repariert werden. Wo nötig, werden die Abwassersysteme verbessert. Auch die Unterkünfte für intern Vertriebene werden mit adäquaten Wasseranschlüssen und sanitären Anlagen ausgestattet. DESPRO, eine ukrainische Vereinigung, die auf Tiefbauprojekte spezialisiert ist, ist dabei unser wichtigster Durchführungspartner. Viele Massnahmen fürhren auch direkt kleinere ukrainische Organisationen in den Zielgemeinden durch.
In den ukrainischen Wintermonaten liegen die Durchschnittstemperaturen zwischen -4,8°C und 2°C. Helvetas hat 127 Sammelheizungen und konsolidierte Schutzräume in Bildungseinrichtungen mit Material und Generatoren ausgestattet. Damit haben 19'000 Menschen, die unter den Folgen der Strom- und Gasknappheit leiden, nun Zugang zu Sammelheizungen. In den Bildungseinrichtungen dienen die Punkte sowohl als Bildungsräume als auch als Gemeinschaftsheizzentralen für die lokale Bevölkerung.
Repair Hubs bieten Know-How, Werkzeuge und Zuschüsse
Den Gemeinden in Gebieten mit grösseren Schäden fehlt es auch an Werkzeugen, Ausrüstung und Anleitung zur Reparatur der Infrastruktur. Helvetas arbeitet mit diesen Gemeinden über zwei Reparaturzentren in den Regionen Kiew und Charkiw zusammen. Diese Zentren bieten Beratung, verleihen Werkzeuge, fördern die Kreislaufwirtschaft und helfen, begrenzte Materialien sorgfältig zu verwenden. Gleichzeitig gewähren diese Reparaturzentren lokalen Organisationen Zuschüsse für Projekte in den Bereichen Unterkünfte und soziale Sicherheitsnetze. Über 50 Zuschüsse wurden bereits vergeben, und mehr als 30'000 Menschen haben bereits von den Reparaturzentren und Zuschüssen profitiert.
Helvetas führt ausserdem mehrere Initiativen zur Förderung der Kreislaufbauweise und der Wiederverwendung von Bauschutt aus zerstörten Gebäuden durch. Mit Unterstützung der ukrainischen Organisation Rethink und verschiedenen Akteuren des Privatsektors prüft Helvetas Möglichkeiten zur Förderung privatwirtschaftlicher Initiativen mit lokalen Märkten, die auf einer Kreislaufbauwirtschaft basieren.
«Reparatur-Ambulanz»
Helvetas stattete Charkiw mit einer mobilen «Reparaturambulanz» aus - eine Initiative in Zusammenarbeit mit Freiwilligen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und lokalen Behörden. Wenn nach den russischen Angriffen Zerstörungen festgestellt werden, begeben sich die Teams der Reparaturambulanz in das beschädigte Gebiet, um schnelle Hilfe zu leisten, etwa durch das Anbringen von provisorischen Abdeckungen an zerstörten Strukturen wie Fenstern, Türen und Dächern. Durch diese Sofortmassnahmen können die beschädigten Objekte vor weiterer Zerstörung geschützt werden.
Im Rahmen des Projekts werden Isolierungs- und Heizungshilfen für bedürftige, vom Krieg betroffene Haushalte bereitgestellt. Diese Unterstützung könnte auch Zuschüsse für lokale NROs zur Verbesserung der Isolierung umfassen.