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ProjektnameEJM RTES - Projekt für Kinder und Jugendliche auf den Migrationsrouten in West- und Nordwestafrika
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Projektphase2022 bis 2024
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Thematischer SchwerpunktMitsprache und sozialer Zusammenhalt
Bildung, Arbeit und Einkommen
Jugendliche
Migration
In Tunesien koordiniert Helvetas ab 2021 ein regionales Projekt für Kinder und Jugendliche auf den Migrationsrouten in West- und Nordwestafrika. Mehrere Länder arbeiten zusammen, um diese Migrantenkinder zu unterstützen. Dabei handelt es sich um Tunesien, Mali, Niger, Guinea und Marokko.
Unterstützung von Migrantenkindern und -jugendlichen
West- und Nordafrika sind sehr mobile Regionen, in denen die Bevölkerungsbewegungen in einer säkularen Dimension verlaufen. Von den geschätzten 40-45 Millionen internationalen Migranten in dieser riesigen Region sind über 5 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von 0-24 Jahren. Seit einigen Jahren ist eine «Feminisierung» der Mobilität zu beobachten. Je nach Land liegt der Anteil der Mädchen auf den Migrationsrouten zwischen 25 und 50 %.
Die Gründe für die Mobilität von Kindern und Jugendlichen sind vielfältig: extreme Armut, der Wunsch nach Zugang zu einer hochwertigen Bildung, die Suche nach Chancen, familiäre oder soziale Migrationstraditionen, die Flucht vor Gewalt, politische Instabilität, Konflikte und Umweltprobleme oder einfach die Suche nach einem besseren Leben. Mädchen haben dieselben Motive, zu denen häufig noch geschlechtsspezifische Ungleichheiten und Diskriminierungen hinzukommen, die durch die soziokulturellen Zwänge ihrer Herkunftsgemeinschaften hervorgerufen werden und sich sehr häufig auf den Migrationsrouten fortsetzen.
Helvetas und ihre Partner achten daher besonders auf die Geschlechterproblematik und die spezifischen Schwierigkeiten, denen diese Bevölkerungsgruppe auf ihrer Migrationsroute begegnen kann.
Unser Ansatz
Das Projekt zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche zu befähigen, sich in bestehende nationale und regionale Schutzsysteme zu integrieren. Das bedeutet, ihnen Zugang zu sozialen Diensten zu verschaffen, um eine Unterkunft oder eine Gastfamilie, Nahrung und Kleidung zu finden, und ihnen den Zugang zu Gesundheitszentren, Bildung oder Berufsausbildung zu ermöglichen.
Ziel ist nicht die Schaffung neuer Strukturen, sondern die Nutzung und Stärkung bestehender regionaler, nationaler und transnationaler Systeme (Gesundheits-, Bildungs- oder Kinderschutzsysteme). Helvetas und ihre Partner ermutigen die verschiedenen Akteure, die Einschränkungen zu identifizieren, die verhindern, dass Kindern und Jugendlichen angemessene Dienstleistungen angeboten werden, und begleiten sie bei der Suche nach inklusiven und nachhaltigen Lösungen, damit Migrantenkinder und -jugendliche Zugang zu den Dienstleistungen haben, die sie benötigen.
Die Schlüsselthemen
Schutz
Das Projekt zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche auf ihrer Migrationsroute besser zu schützen, durch Schaffung schützender Begleitmassnahmen. Konkret geht es darum, diese Kinder und Jugendlichen zu sensibilisieren und zu informieren, damit sie die Herausforderungen der Mobilität besser bewältigen können: Risikoprävention, Schutz in der Gemeinschaft, formalisierte Betreuung sowie Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt, Menschenhandel und Umgang mit grenzüberschreitenden Fällen – einschliesslich Reintegration.
Bildung
Diesen Kindern und Jugendlichen die Integration in bestehende Bildungssysteme zu ermöglichen und sie beim Erwerb von Lebenskompetenzen und der Erkundung von Berufen zu begleiten, ist ein wesentlicher Aspekt des Projekts. Auf der Grundlage verschiedener Bildungsangebote (zweisprachig, beschleunigt, zweite Chance usw.) werden Bildungsprogramme entwickelt, die den unterschiedlichen Profilen und Bestrebungen der Jugendlichen gerecht werden. Die Nutzung digitaler Werkzeuge und Online-Bildung werden aufgewertet.
Sozioökonomische Integration
Die Bedürfnisse und Bestrebungen dieser Jugendlichen stehen im Mittelpunkt unseres Handelns. Helvetas und ihre Partner beraten und begleiten sie bei der Erreichung ihrer Ziele, z. B. indem sie ihnen den Zugang zu einer Berufsausbildung ermöglichen, um Fähigkeiten und Kompetenzen zu erwerben, die den wirtschaftlichen Gegebenheiten der Region, in der sich die Jugendlichen befinden, angepasst sind. Ziel ist es, sie in die Lage zu versetzen, sich besser in die Herkunfts- und Zielgemeinschaften zu integrieren und einen nachhaltigen Weg der Integration einzuschlagen.