In Madagaskar fördert Helvetas bei der Bevölkerung die Mitsprache in Wasserfragen und das Bewusstsein für Hygiene. Lokale Wasserbehörden lernen, private Anbieter im Wassersektor einzubeziehen und zu kontrollieren.
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ProjektnameGut verwaltetes Trinkwasser in der Region Miandrivazo
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Projektphase2021 bis 2025
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FinanzierungCharity: Water, Spenden, Beiträge, Deza-Programmbeitrag
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Thematischer SchwerpunktWasser- und sanitäre Grundversorgung
Wasser, das gesund macht
Es gibt Regionen, in denen der Mangel an sauberem Wasser offensichtlich ist. In der Sahelzone etwa oder in Äthiopien müssen Frauen oft stundenlang gehen, um Wasser für ihre Familien heranzuschaffen. Und dann gibt es Länder, in denen zwar genug Wasser vorhanden ist, doch die Menschen zu wenig darüber wissen, wie sauberes Quellwasser auch sauber bleibt oder dass ein Dorf nicht gesund sein kann, wenn die Latrinen fehlen. Überall auf der Welt haben sich die Ungleichheiten beim Zugang zu Wasser zwischen Menschen, die in städtischen und ländlichen Gebieten leben, verringert, sind aber immer noch signifikant. Acht von zehn Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser leben in ländlichen Gebieten, fast die Hälfte davon in Afrika südlich der Sahara. Die am meisten benachteiligten Bevölkerungsgruppen nutzen weiterhin unbehandeltes Oberflächenwasser aus Seen und Flüssen. Viele dieser benachteiligten Gemeinden befinden sich in abgelegenen, schwer zugänglichen Gebieten. Daher wird die ländliche Wasserversorgung für viele nationale Regierungen und ihre Entwicklungspartner im nächsten Jahrzehnt eine Herausforderung bleiben.
So ist es auch in Madagaskar. Ausser in einigen Trockenzonen hat das Land genügend Niederschläge, um Quellen und Grundwasser zu speisen. Und doch hat nur die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser, und nur gerade zwölf Prozent der Menschen verfügen über Latrinen. Die Regierung weiss um die gesundheitlichen Gefahren und hat sich hohe Ziele gesetzt: Bis 2018 sollen 99 Prozent aller Menschen Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen haben. Doch die WHO konstatiert: Bei der Umsetzung hapert es. Und so erstaunt es nicht, dass in Madagaskar jedes Jahr 4'000 Kinder an Durchfall oder anderen Magen-Darm-Krankheiten sterben. Das sind mehr als zehn Kinder pro Tag.
Die Sicherstellung von sauberem Wasser ist in vielen Teilen Madagaskars ein wachsendes Anliegen. Trinkwasserquellen sind zunehmend von Verunreinigungen bedroht, was Folgen für die Gesundheit der Kinder hat, für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung und die Umweltqualität der betroffenen Gemeinden und Bevölkerungsgruppen.
Helvetas unterstützt die Behörden sowie die Schulen und Gesundheitszentren in ihrem Bemühen um Wasserversorgung, sanitäre Installationen und Hygiene.
Interventionsmodell in Projektgebieten
Das Projekt arbeitet in den Gemeinden der Bezirke Miandrivazo, Ambanja und Antananarivo Avaradrano. In diesen Gemeinden wird der Zugang zu nachhaltiger Trinkwasserversorgung und sanitären Einrichtungen verstärkt sowie gute Hygienepraktiken in Schulen eingeführt.
In jedem dieser Bezirke profitieren die ländlichen Gemeinden von Trinkwasserversorgungssystemen, die hauptsächlich durch Bohrlöcher bedient werden, die vertraglich von privaten Dienstleistern verwaltet werden. WASH-freundliche Schulen verfügen über Wasser-, Hygiene- und Sanitäreinrichtungen, die an die hygienischen Anforderungen menstruierender Mädchen angepasst sind.
Für eine nachhaltige Trinkwasserversorgung in Madagaskar
Helvetas unterstützt nicht nur die Behörden, sondern auch Schulen und medizinische Zentren bei der Sicherstellung der Wasserversorgung, dem Bau von sanitären Anlagen und guter Hygiene. Die Gemeindebehörden, in deren Verantwortung die Wasserversorgung liegt, sind dafür weder ausgebildet noch ausgerüstet. Die finanziellen Mittel fehlen, und es gibt nur wenige private Unternehmen, die wissen, wie Wasserversorgungen oder sanitäre Einrichtungen gebaut werden können.
Helvetas setzt vor allem bei den Behörden an. Sie erhalten die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten, um Wasserversorgungen zu planen, Unterstützung durch den Staat einzufordern und mit der Privatwirtschaft zusammenzuarbeiten. In Kleinstädten suchen die Behörden die Zusammenarbeit mit privaten Investoren, die bereit sind, sich an der Finanzierung von Wassersystemen zu beteiligen, ihren Unterhalt zu garantieren, und die dafür Wasserzinsen einziehen können. Helvetas hilft den Behörden, die neue Partnerschaft zwischen Privaten und Staat zu organisieren und zu kontrollieren.
Hygieneförderung in Schulen
Ausserdem setzt sich Helvetas für die Entwicklung neuer Kurse ein, um das Wissen über Hygiene in Schulen weiter zu verbreiten. In den Grundschulen werden den Schülerinnen und Schülern gute Hygienepraktiken in Bezug auf Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen vermittelt. Schlüsselbotschaften werden in den Lehrplan der Schule integriert und Animations- und Sensibilisierungsveranstaltungen durchgeführt. Auch Eltern und Lehrerinnen sind in Aktionen eingebunden, die sogar die Verschönerung des Schulgeländes mit einbeziehen, um es sauber und attraktiv zu gestalten.
Helvetas integriert die partizipative Planung für das Wasserressourcenmanagement und bezieht Anpassungen an den Klimawandel für eine gerechte, effiziente und nachhaltige Wasserwirtschaft ein. Lokale Behörden und Gemeinden handeln gemeinsam, tauschen Wissen aus, erwerben und übernehmen die Verantwortung für den Wasserwirtschaftsplan. Alle Interessengruppen werden in die Planung, Verhandlung und Entscheidungsfindung bezüglich der Wassernutzung einbezogen.