Suma Dash (13) lebt in der Distrikt Sunamganj von Bangladesch | © GMB Akash
12. Oktober 2023

Welthunger-Index: katastrophale Ernährungssituation in mehreren Ländern

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Wenige Tage vor dem Welternährungstag am 16. Oktober schlägt die Koalition von sieben europäischen NGOs "Alliance2015", darunter Helvetas, Alarm über die katastrophale Situation in mehreren Ländern.

Der Welthunger-Index zeigt, dass die Welt nach jahrelangen Fortschritten bei der Reduzierung des Hungers seit 2015 kaum noch vorankommt. Trotz vieler politischer Zusagen und internationalen Konferenzen ist seither immer noch keine Trendwende gelungen. Der Bericht untersucht die Ernährungslage in 136 Ländern. 43 Länder verzeichnen weiterhin ein sehr ernstes und ernstes Hungerniveau und in 18 Ländern hat der Hunger seit 2015 noch einmal zugenommen. 58 Länder werden es nicht schaffen, bis 2030 ein niedriges Hungerniveau zu erreichen. Afrika südlich der Sahara sowie Südasien sind erneut die Regionen mit den höchsten Hungerraten. Multiple Krisen wie der Anstieg der Nahrungsmittelpreise, der durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine weiter befeuert wurde, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie, der Klimawandel und immer mehr bewaffnete Konflikte verstärken sich gegenseitig und führen dazu, dass rund 750 Millionen Menschen täglich hungrig ins Bett gehen. Junge Menschen und insbesondere junge Frauen sind davon besonders betroffen. 

Wenn weiter Hunger herrscht, müssen Kinder arbeiten, statt in die Schule zu gehen und Mädchen werden zu früh verheiratet. Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen und benachteiligte Gruppen sind besonders betroffen, weil sie kaum noch Kapazitäten zur Bewältigung der verschiedenen Krisen haben. Vor diesem Hintergrund sind die geplanten Kürzungen der Entwicklungszusammenarbeit das falsche Signal.

Der Welthunger-Index greift in diesem Jahr die wichtige Rolle auf, die die Jugend weltweit haben könnte, um die Ernährungssysteme zu verbessern. Die Art und Weise, wie wir Nahrungsmittel produzieren und konsumieren, ist weder nachhaltig noch gerecht. Die Jugendbevölkerung erreicht mit 1,2 Milliarden einen historischen Höchstwert. Junge Menschen im globalen Süden erben Systeme, die krisenanfällig sind, haben aber bisher zu wenig Mitsprache in Entscheidungsprozessen. Wir brauchen eine Generationengerechtigkeit, um den Hunger zu reduzieren. Dazu gehören Investitionen in ihre Bildung, Gesundheit und Ernährung. Ohne eine echte Perspektive für eine gesicherte Existenz werden junge Menschen ihre Heimatgebiete auch weiterhin verlassen. Ihre Kraft und Innovationsfähigkeit haben das Potential, den Hunger langfristig zu beseitigen.

Hier gehts zum Download des Welthunger-Index 2023

Die Kurzversion des Welthunger-Index 2023

 

Für Rückfragen:

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Leiter Kommunikation
Matthias Herfeldt

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