Entwicklungszusammenarbeit wirkt. Sie verändert das Leben armer und benachteiligter Menschen zum Besseren – nicht von heute auf morgen, aber von Generation zu Generation. Dies zeigt die Entwicklungsorganisation Helvetas mit ihrer neuen schweizweiten Kampagne.
Mit ihrer neuen Plakatkampagne zeigt die unabhängige Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas anhand von drei Familien aus dem globalen Süden, dass Entwicklungszusammenarbeit Wege aus der Armut eröffnet. Drei Familien aus Asien, Afrika und Südamerika erzählen, wie sie mit wenig Unterstützung und aus eigener Kraft den Schritt in ein selbstbestimmtes Leben geschafft haben, in dem mehr als nur die Grundbedürfnisse gedeckt sind. Nur zwei Generationen trennen die Protagonistinnen und Protagonisten der Familienporträts, und doch haben sich ihr Alltag und ihre Perspektiven grundlegend verändert.
Waldschutz, Wasserversorgung und Schulbildung stärken – in Einem
Die Familie Caraballo aus Bolivien zum Beispiel konnte dank Beratung von Helvetas ein Bewässerungs- und Trinkwassersystem aufbauen. In Bolivien unterstützt Helvetas insbesondere Kleinbauernfamilien dabei, sich an die negativen Folgen des Klimawandels anzupassen. Die NGO zeigt ihnen, mit welchen Anbaumethoden und Sorten sie trotz sich häufenden Klimaextremen wie Dürren und Überschwemmungen genügend ernten können. Das Beispiel der Kampagne veranschaulicht, dass auch in der Wasserversorgung grosse Fortschritte gemacht werden. Diese verbessern die Gesundheit der Menschen und fördern indirekt die Bildung, da die Kinder keine Zeit mehr fürs Wasserholen aufwenden müssen.
Im bolivianischen Hochland, wo das Klima die Kleinbauern vor grosse Herausforderungen stellt, ist Wasser knapp. Noch immer lebt hier fast jeder dritte Mensch ohne Zugang zu sauberem Wasser. Dank der im Kurs erlernten Bewirtschaftungsmethoden schützt Vater Teófilo Caraballo nun ein Waldstück, das Wasser speichert. Er konnte ein Bewässerungssystem für seine Pflanzungen einrichten – und eigenhändig eine Trinkwasserleitung anlegen. So trinkt Sohn Rilberth heute ganz selbstverständlich Wasser aus dem Hahn, während seine Grossmutter Inés als Kind noch Regenwasser mit Eimern auffangen und Wasser aus kilometerweit entfernten Tümpeln holen musste: «Früher hatten wir keine Früchte und kaum Gemüse. Aber jetzt haben wir Äpfel und Pfirsiche und können Gemüse anpflanzen», erzählt sie. «Die Wasserleitungen haben unser Leben verändert.»
Die Geschichte der Familie Caraballo erinnert daran, dass sich das Leben zahlreicher Menschen im globalen Süden in den letzten Jahren verbessert hat und dass echte Veränderungen zum Positiven stattfinden. Allein in den letzten 25 Jahren erhielten 2,6 Milliarden Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Kindersterblichkeit hat sich im gleichen Zeitraum halbiert. Helvetas rückt mit ihrer Kampagne diese Erfolge ins Bewusstsein. Sie wurden nicht zuletzt auch dank der Solidarität der Menschen hier in der Schweiz möglich.