Zwei Jahre nach Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine unterstützt Helvetas die Bevölkerung vor Ort weiterhin im täglichen Überlebenskampf und stärkt gleichzeitig lokale Unternehmen. Denn eine funktionierende Wirtschaft ist für die mittelfristige Zukunft zentral.
Seit Kriegsausbruch leistet Helvetas in der Ukraine Nothilfe. Die Schweizer NGO für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe hilft, den Zugang zu Trinkwasser zu sichern, zerstörte Häuser zu reparieren – 2023 haben über 102'000 Personen davon profitiert – und Vertriebenen geeignete Notunterkünfte zur Verfügung zu stellen. Es geht darum, das Überleben der Bevölkerung zu sichern.
Die Not ist nach wie vor immens, und die militärischen Angriffe haben sich seit Ende 2023 intensiviert. Helvetas baut ihr Engagement vor Ort aus – auch dank der Glückskette, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und lokalen Partnerorganisationen.
Ausbildungen und Stärkung lokaler Unternehmen
Der Krieg hat massive Auswirkungen auf die Wirtschaft: Schätzungen zufolge mussten über ein Viertel aller Geschäfte ihren Betrieb einstellen, weitere 50% ihre Tätigkeit reduzieren. Millionen haben ihre Arbeit verloren. Helvetas fördert deshalb kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Kurzausbildungen in Berufen, die derzeit dringend gefragt sind. Denn es fehlen Fachkräfte: Einerseits, weil sie in der Armee sind oder vor dem Krieg flüchten mussten, andererseits weil die Nachfrage wegen all der Zerstörungen enorm gewachsen ist. Helvetas bildet Schweisser, Malerinnen, Heizungsmonteuren, Sanitärinstallateurinnen oder Gipser aus – mit Schwerpunkt auf erneuerbare Energien.
Konkret bietet Helvetas zusammen mit ukrainischen NGOs Kurse in der Region Charkiw an, nahe der russischen Grenze. Es werden Personen geschult, die speziell gefährdet sind: alleinstehende Frauen, ältere Menschen und solche mit Beeinträchtigungen. Helvetas fördert gezielt die Integration von Frauen in die Arbeitswelt. Drei Ziele werden erreicht:
-
Die Menschen erhalten durch die Kurse die Chance, ein Einkommen zu generieren. Damit eröffnen sich Perspektiven vor Ort.
-
Die lokale Wirtschaft wird gestützt und belebt.
-
Und drittens leisten die gezielt auf den aktuellen Bedarf ausgebildeten Ukrainer:innen einen Beitrag zum Wiederaufbau ihres Landes: Dank der erworbenen Fähigkeiten können sie helfen, die vom Krieg zerstörte Infrastruktur zu reparieren.
Zudem unterstützt Helvetas auch den Dienstleistungssektor, um das kulturelle und soziale Leben aufrechtzuerhalten, was den Menschen hilft, mit der Extremsituation fertig zu werden.
Schweizer Buchhandlungen unterstützen ukrainische Buchläden
Anlässlich des zweiten Jahrestages des Kriegsausbruchs startet Helvetas mit der Genossenschaft Schweizer Buchzentrum am 23. Februar eine Solidaritätsaktion: Rund 240 Deutschschweizer Buchhandlungen – darunter unabhängige Läden wie auch Filialen von Orell Füssli und Lüthy – sind eingeladen, ihre Kundschaft mit Flyern, Lesezeichen und Plakaten auf die Situation in der Ukraine aufmerksam zu machen.
Es handelt sich um die grösste je lancierte Solidaritätsaktion des Schweizer Buchhandels. Mit den Spenden werden Buchläden in Charkiw unterstützt. Denn Buchhandlungen stärken als Teil des Buchsektors die lokale Wirtschaft. Vor allem aber ermöglichen sie den Menschen Zugang zu Wissen, schenken ihnen Hoffnung in Krisenzeiten und sind Orte des sozialen Austauschs – wichtige Aspekte für die Bevölkerung, die unter dem Konflikt und der ständigen Bedrohung leidet.
Weitere Informationen:
Mehr Informationen zum Engagement von Helvetas in der Ukraine – inklusive Bilder und Videos
Mehr Informationen zur Solidaritätsaktion zusammen mit dem Schweizer Buchzentrum
Vision & Engagement | Helvetas