«Wir essen die Welt» ist eine Ausstellung der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas über Genuss, Geschäft und Globalisierung. Die Besuchenden begeben sich darin auf eine kulinarische Weltreise. St. Gallen ist die neunte Station der Ausstellung, die seit Mai 2013 bereits über 110’000 Besuchende begeistert hat. Die Ausstellung gastiert nun vom 6. Mai bis 15. Oktober 2017 im Naturmuseum St. Gallen.
Wir entscheiden täglich aufs Neue, was auf den Teller kommt. Manchmal spontan, manchmal nach reiflicher Überlegung. Woher stammen die Nahrungsmittel? Wie wurden sie produziert? Unsere Kaufentscheide haben Auswirkungen auf unsere Gesundheit, beeinflussen aber auch die Umwelt und das Leben anderer Menschen – hier in der Schweiz, in Afrika oder an anderen Orten der Welt. Dies veranschaulicht die Ausstellung «Wir essen die Welt» auf kreative und konkrete Weise.
Reise mit neuem Pass
Die Ausstellung beginnt mit einem Blick in eine durchschnittliche, hiesige Küche und zeigt: Es lohnt sich, genau hinzuschauen, was sich in unseren Kästen und Kühlschränken befindet. Der Rundgang in vertrauter Umgebung lädt ein, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und stimmt ein auf die Weltreise zu den Nahrungsmitteln durch drei Kontinente. Am Zoll erhalten die Besucherinnen und Besucher zufällig einen Pass aus einem von acht Ländern zugeteilt. So werden sie zum Beispiel von einer westafrikanischen Marktfrau, einem äthiopischen Schulmädchen oder einem Fischer aus Bangladesch durch die Ausstellung begleitet. Zusammen begeben sie sich auf Entdeckungsreise und finden heraus, welche Lebensmittel aus den jeweiligen Ländern kommen, und hören den Menschen zu, die aus ihrem Leben erzählen.
Land Grabbing und Heuschrecken im Kochtopf
Die Besucherinnen und Besucher erfahren viel über die weite Welt des globalisierten Essens: über Fairen Handel, Agroindustrie und Bio-Landwirtschaft, Wassernot, Land Grabbing und die Schattenseiten der Fleischproduktion. Land für Land kann man im Pass die persönlichen Eindrücke notieren und das Visum hineinstempeln. Die letzte Reisedestination gibt einen Vorgeschmack von der Zukunft unserer Nahrungsmittel: In einem futuristisch und multimedial inszenierten Raum erfahren die Besuchenden, dass die Zukunft bereits begonnen hat – mit Lebensmitteln aus dem Labor, Urban Farming, Slow Food und Heuschrecken-Proteinen. Via Strichcode-Leser im Pass erhalten sie zudem individuelle Informationen zum zugeteilten Land. Am Ende des Rundgangs kehren die Besuchenden zurück in die Schweizer Gegenwart. Der Zöllner fordert zur Reflektion über das eigene Konsumverhalten auf. Wer will, nimmt eigene Ziele oder Eindrücke als Videobotschaften auf. Diese können auf der Ausstellungswebsite www.wir-essen-die-welt.ch veröffentlicht werden.
Die Ausstellung wurde unterstützt von der Stiftung Mercator Schweiz, dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, dem Liechtensteinischen Entwicklungsdienst und der Ernst Göhner Stiftung. In der Region St. Gallen wird sie von der römisch-katholischen und der evangelisch-reformierten Kirche sowie der städtischen Kampagne «Clever geniessen» mitgetragen.
Dauer der Ausstellung und Veranstaltungsprogramm
Eröffnung: Freitag, 5. Mai 2017, 19 Uhr.
Dauer bis: 15. Oktober 2017.
Veranstaltungen: Begleitend zur Ausstellung organisieren das Naturmuseum und Helvetas ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm. So findet am 17. Mai ein Podium statt, an dem Helvetas und WWF Firmen wie Migros, Nestlé und Delinat befragen, was sie für die Nachhaltigkeit der Nahrungsmittelproduktion tun können. Ausserdem werden regelmässig öffentliche Führungen angeboten. Informationen dazu sind auf der Webseite zu finden: www.wir-essen-die-welt.ch.
Angebote für Schulen
Lehrpersonen können Bildungsangebote buchen oder selbständig mit ihrer Klasse durch die Ausstellung gehen, sind aber gebeten, ein Zeitfenster zu reservieren. Für Lehrerinnen und Lehrer bietet das Team der Museumspädagogik eine Einführung in die Ausstellung an: Mittwoch, 10. Mai, 17.30 Uhr. Auf der Webseite www.wir-essen-die-welt.ch finden sich weitere Informationen und ein Schuldossier zum kostenlosen Download; das gedruckte Dossier kann beim Museum oder bei Helvetas bezogen werden.
Für Rückfragen
Dr. Toni Bürgin, Direktor Naturmuseum St.Gallen, toni.buergin@naturmuseumsg.ch, 071 243 40 40
Matthias Herfeldt, Mediensprecher Helvetas, matthias.herfeldt@helvetas.org, 076 338 59 38
Beatrice Burgherr, Projektleiterin Ausstellung, beatrice.burgherr@helvetas.org, 044 368 65 25, 079 846 74 85
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Die Bilder dürfen nur in diesem Kontext und mit Copyrightverweis verwendet werden – oder nach Rücksprache mit Helvetas.