Die Partnerstädte Zürich, Mbeya (Tansania) und Cox’s Bazar (Bangladesch) trafen sich in Zürich zu einem Erfahrungsaustausch zum Thema Ernährungssicherheit. Seit zwei Jahren engagieren sich die Städte für eine bessere Ernährung für alle. Helvetas, die Schweizer Organisation für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe, begleitet die Umsetzung.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute schon in städtischer Umgebung. Mit zunehmender Urbanisierung verändern sich mittelgrosse Städte sehr schnell – so auch im globalen Süden, beispielsweise Mbeya in Tansania und Cox’s Bazar in Bangladesch. Die Städte stehen vor der Herausforderung, für alle Menschen sauberes Trinkwasser und ausreichend Nahrungsmittel zu gewährleisten. Dazu gehört auch die Aufklärung der Bevölkerung über gesunde Ernährung. In Cox’s Bazar etwa leidet jedes dritte Kind an chronischer Unterernährung. Helvetas, die Schweizer Organisation für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe, fördert vor Ort den Zugang zu sicheren und gesunden Nahrungsmitteln – in Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich.
Gemüse auf Minimalplatz anbauen, Foodwaste bekämpfen
Dahinter steht eine Stadtkooperation der Stadt Zürich mit den Städten Mbeya und Cox’s Bazar. Zusammen mit Helvetas als Partnerorganisation unterstützt Zürich die beiden Städte, ihre Ernährungssituation zu verbessern, Bewährtes zu teilen, um gemeinsames Lernen zu fördern und inklusive, widerstandsfähige und nachhaltige städtische Ernährungssysteme aufzubauen. Dabei werden verschiedene Aspekte betrachtet: von der Produktion von Lebensmitteln, über den Transport und Konsum bis zum Abfallmanagement. Helvetas unterstützt die Stadtverwaltungen Mbeya und Cox’s Bazar dabei, den Zugang zu angemessener Nahrung verbessern. So werden beispielsweise Familien in Cox’s Bazar begleitet, ihr eigenes Bio-Gemüse anzubauen, auch wenn nur wenig Platz zur Verfügung steht. Dafür werden Saatgut, organischer Dünger und Schädlingsfallen zur Verfügung gestellt und die Teilnehmer:innen erhalten Beratung von lokalen Fachleuten in landwirtschaftlichen Techniken.
Die Delegation aus Mbeya und Cox’s Bazar hat im Rahmen eines einwöchigen Erfahrungstauschs vom 4. bis 8. März 2024 mit der Stadt Zürich urbane Grünflächen besucht – zum Beispiel den Gutsbetrieb Juchhof oder den Gemeinschaftsgarten Hard – und mehr über die Zürcher Ernährungsstrategie erfahren. Auch Ideen im Kampfgegen Foodwaste wurden ausgetauscht. «Ich will die Sensibilisierung in den Schulen stärken, um gesunde Ernährung zu fördern, und gesündere Mahlzeiten an die Schulkinder verteilen. Das ist efinitive inspiriert durch den Austausch mit der Delegation aus Mbeya und auch mit der Stadt Zürich», bilanziert Mahabubur Rahman, Bürgermeister von Cox’s Bazar. Ihre Erkenntnisse aus der Kooperation teilten die Delegierten aus Mbeya und Cox’s Bazar im Rahmen einer Veranstaltung an der ETH Zürich mit der Öffentlichkeit.
Auf dem Bild (v.l.n.r.): Christiane Vögeli, Helvetas, Anna Schindler, Direktorin Stadtentwicklung Zürich (weisse Jacke), Mahabubur Rahman, Bürgermeister von Cox’s Bazar, Bangladesch (gestreifter Schal), Dormohamed Issa Rahmat, Bürgermeister von Mbeya, Tansania (graues Bärtchen)
Weitere Informationen:
Nahrhaftes Essen statt nur genug zu essen - auch in Städten | Helvetas
Für eine bessere Ernährung in Städten | Helvetas