Helvetas unterstützte 2016 über 3,7 Millionen Menschen in 29 Ländern in Bereichen wie Wasser, Landwirtschaft und Bildung. Auch bei der Anpassung an die Klimaveränderung und der Stärkung der Zivilgesellschaft hat Helvetas im letzten Jahr wichtige Erfolge erzielt. Der Jahresbericht 2016 ist ab sofort online.
Über 3,7 Millionen Menschen in 29 Ländern haben 2016 zusammen mit der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas Schritte hin zu einer besseren Welt gemacht. Das entspricht beinahe der halben Bevölkerung der Schweiz. Fast eine halbe Million Menschen haben sich mit der Unterstützung von Helvetas Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung geschaffen; beinahe so viele Bäuerinnen und Bauern haben mit Helvetas in Kursen gelernt, wie sie ihre Landwirtschaftsprodukte besser vermarkten können. Zudem haben 350'000 Frauen und Männer gelernt, wie sie Konflikte friedlich lösen, sich am Aufbau einer demokratischen Gesellschaft beteiligen und Gemeindeverwaltungen bürgernah führen können. Mehr als 50'000 Jugendliche haben eine berufliche Ausbildung absolviert und damit eine Grundlage für ihre eigene Zukunft und für die Entwicklung ihrer Gemeinschaft gelegt.
Die Ärmsten passen sich an Klimawandel an
Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist heute eine der zentralen Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit. Gerade die Ärmsten in Ländern des globalen Südens leiden besonders unter Dürren und Überschwemmungen. Auch Helvetas engagiert sich stark in diesem Bereich: In Peru etwa lernen Bäuerinnen und Bauern, wie sie ihre Landwirtschaft dem Klimawandel anpassen können: Sie pflanzen Bäume, terrassieren Hänge und legen Teiche an. Helvetas setzt das dortige «Programm für die Anpassung an den Klimawandel» im Auftrag der DEZA um.
Die peruanische Regierung hat die fortschrittlichen Entwicklungsansätze nun in die nationale Klimapolitik aufgenommen. So soll – was vorerst von 1'200 Familien erprobt wurde – dereinst Millionen von Familien im Andenhochland zugutekommen.
Am gleichen Strick: Staat, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft
«Echte und dauerhafte Veränderung geschieht dort, wo alle am gleichen Strick ziehen: Bürgerinnen und Bürger, der Staat, die Privatwirtschaft und die Zivilgesellschaft», sagt Melchior Lengsfeld, Geschäftsleiter von Helvetas. In ihrer Entwicklungszusammenarbeit und -politik bindet die politisch und konfessionell unabhängige Entwicklungsorganisation deshalb möglichst viele Akteure ein. In demokratischen Systemen ist die Zivilgesellschaft – Vereine, Gewerkschaften, Non-Profit-Organisationen und soziale Bewegungen – ein wichtiger Träger des Gesellschaftsvertrags. In vielen Partnerländern von Helvetas hingegen werden zivilgesellschaftliche Akteure aktiv daran gehindert, sich zu organisieren und sich Gehör zu verschaffen. Wo sich Staat und Wirtschaft dem Austausch mit der Zivilgesellschaft verweigern, kann langfristig jedoch keine Entwicklung stattfinden, die auch den Schwachen und Benachteiligten zugutekommt. Darum schützt und öffnet Helvetas den Raum für Zivilgesellschaften: Einerseits durch Projekte, in denen sie lokale NGOs gezielt vernetzt und den Austausch mit der Regierung fördert, andererseits indem sie bestehende Projektpartner in den fachlichen Dialog mit Regierungsstellen einbindet – etwa zu Themen wie Berufsbildung oder zur Nutzung knapper Wasserressourcen.
Helvetas hat ausserdem einen gemeinsamen Lernprozess zwischen Schweizer NGOs und der DEZA angestossen: «Fallstudien in Honduras, Laos und Bolivien haben gezeigt, wie sich der Handlungsspielraum für die Zivilgesellschaften mittels enger Zusammenarbeit und Koordination konkret erweitert», sagt Bernd Steimann, Koordinator Entwicklungspolitik Helvetas.
Entwicklungszusammenarbeit wirkt
Für Rückfragen:
Katrin Hafner, Medienverantwortliche: 044 368 67 79, katrin.hafner@helvetas.org
Matthias Herfeldt, Leiter Kommunikation: 076 338 59 38, matthias.herfeldt@helvetas.org
Weitere Informationen:
Jahresbericht 2016 und detaillierter Finanzbericht 2016: www.helvetas.ch/jahresbericht
Spendenjahr 2016: www.helvetas.ch/spendenjahr2016