© Keystone/AP/Care/Josh Estey
Zürich - 30. April 2019

Helvetas lanciert Petition an Credit Suisse und fordert Schuldenerlass für Mosambik, wo die Menschen unter einem neuen Wirbelsturm leiden

© Keystone/AP/Care/Josh Estey

Das von Armut und Naturkatastrophen gebeutelte Mosambik steckt in milliardenhohen Schulden, die durch undurchsichtige Kredite verursacht wurden – rund die Hälfte davon vergeben von der Credit Suisse. Jetzt fordern Helvetas und andere NGOs die Credit Suisse mit einer Petition auf, dem afrikanischen Land die illegitimen Schulden einschliesslich der Zinsen zu erlassen. Mosambik benötigt dringend Gelder, um den Opfern der beiden Wirbelstürme zu helfen. Helvetas leistet mit eigenen Aktionen Nothilfe.

Im April 2016 flog auf, dass die Credit Suisse zusammen mit der russischen Bank VTB vor sechs Jahren illegale Kredite in der Höhe von rund zwei Milliarden Dollar an Mosambik gewährt hatte. Der Fall wirft nicht nur ein schlechtes Licht auf die darin verstrickte mosambikanische Politikelite, sondern auch auf die Credit Suisse. Sie hat bei der Vergabe der Kredite – die vor dem mosambikanischen Parlament, der Staatsbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) geheim gehalten wurden – ihre Sorgfaltspflichten verletzt.

Nun sammeln Helvetas, Terre des Hommes, Multiwatch, KEESA (weitere Schweizer NGOs in Abklärung) Unterschriften. Sie fordern von der Credit Suisse einen Erlass der Schulden samt aufgelaufenen Zinsen und eine Rückzahlung der bisher 100 Millionen Dollar Gebühren, die sie schon einkassiert hat. Die leidgeprüfte Bevölkerung soll auf keinen Fall für die Rückzahlung der illegitimen Schulden aufkommen. Der Schuldenerlass und die Rückzahlung sollten im Rahmen einer vertraglichen Zweckbestimmung für soziale und humanitäre Zwecke geschehen, damit nicht korrupte Kreise davon profitieren, sondern die Bevölkerung mit dem Geld die Folgen der jüngsten Naturkatastrophen überwinden kann. Internationale Organisationen haben bereits klar in diese Richtung Stellung bezogen. Angesichts der momentanen Notlage im Land appellierte auch die UNO für einen Schuldenerlass an Mosambik. IWF und Weltbank schätzen die Kosten für den Wiederaufbau auf mindestens zwei Milliarden, was ungefähr der Summe der illegitimen Kredite entspricht.

Unterschreiben auch Sie die Petition: www.helvetas.org/petition

Zweiter Wirbelsturm trifft Mosambik: Helvetas leistet Nothilfe

Der Wirbelsturm «Kenneth» hat eine weitere humanitäre Katastrophe im ostafrikanischen Land Mosambik ausgelöst. «Kenneth» ist nach «Idai» der zweite verheerende Wirbelsturm innert weniger Wochen, der über Mosambik hinweg zog. Während in Zentralmosambik die Menschen immer noch unter den Folgen von «Idai» leiden, sind nun weiter nördlich zusätzlich Hunderttausende Menschen betroffen und Gefahren ausgesetzt: Überschwemmungen, Trinkwassermangel und sich ausbreitende Krankheiten.

Die Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas hat ihre Nothilfe übers Wochenende auf den Norden des Landes ausgeweitet, die Aktionen in Zentralmosambik laufen parallel dazu weiter. Helvetas ist in den stark betroffenen Distrikten Ancuabe, Chiure, Montepuez und Mecufi der Provinz Cabo Delgado tätig. Rund 730'000 Menschen leben in diesen Gebieten. Helvetas engagiert sich im Bereich der Wasserversorgung, Hygiene und Gesundheit und wird dabei von der Direktion Entwicklung und Zusammenarbeit des Bundes (Deza) finanziell und logistisch unterstützt. Gestern ist ein Soforteinsatzteam des zur Deza gehörenden Schweizerischen Katastrophenhilfekorps (SKH) in Mosambik eingetroffen, das mit Helvetas zusammenarbeitet.

Spenden:

  • Online auf www.helvetas.org
  • E-Banking: IBAN CH76 0900 0000 8000 3130 4, Vermerk Mosambik

Einzahlungsschein auf Postkonto 80-3130-4, Vermerk Mosambik

Für Rückfragen:

© Helvetas
Leiter Kommunikation
Matthias Herfeldt
Landes-Direktor
Jürg Merz, PhD