Helvetas arbeitet mit dem lokalen Partner Farmahem, den Behörden und lokalen Gemeinden in Nordmazedonien zusammen, um die Landschaft im Einzugsgebiet des Flusses Bregalnica zu schützen und zu pflegen. Dieses Gebiet mit Mischwäldern, Feldern und Weiden ist ein Hotspot der Biodiversität.
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ProjektnameNaturschutzprogramm
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Projektphase2021 bis 2024
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FinanzierungDieses Projekt ist ein Mandat der Deza.
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Thematischer SchwerpunktKlimawandel und Katastrophenvorsorge
Dieses Projekt wurde im Januar 2024 abgeschlossen. Siehe Projekterfahrungen während der zwölfjährigen Laufzeit des Projekts unten.
Schutz der Artenvielfalt für zukünftige Generationen
In den meisten Regionen der Erde ist die Biodiversität gefährdet, weil die Menschheit immer mehr mineralische Rohstoffe braucht und immer grössere Flächen rodet, um sich und vor allem ihr Vieh zu ernähren. In Randregionen Europas droht der Artenvielfalt auch von einer anderen Seite her Gefahr. Wenn Bäuerinnen und Bauern aus einer jahrhundertealten Kulturlandschaft abwandern, gehen auch die von Menschen geschaffenen Biotope wie Trockenmauern, Magerwiesen, Waldränder, Hecken und Weiden verloren. Und damit die Flora und Fauna, die diese Biotope besiedelt.
Mazedonien ist ein kleines Land, doch finden sich hier 70 bis 90 Prozent aller Pflanzenarten im Balkan. Das Einzugsgebiet des Flusses Bregalnica ist für seine aussergewöhnliche Artenvielfalt bekannt und wurde daher für ein Naturschutzprojekt ausgewählt. Das Projekt begann mit einer Vielzahl von Studien, die die vorhandenen Arten und Lebensräume erfassten und zu einer ökologischen Lückenanalyse und einem Raumplan führten. Der Dialog auf nationaler Ebene führte schliesslich dazu, dass ein Gebiet, nämlich das Osogovo-Gebirge, im November 2020 zum Schutzgebiet in der Kategorie "Geschützte Landschaft" erklärt wurde. Diesem grossen Erfolg folgte ein zweites, kleineres Gebiet, Maleshevo, das im Februar 2022 zum Schutzgebiet erklärt wurde.
Die Ausweisung eines Gebiets als Schutzgebiet ist nur der Anfang eines Prozesses. Das Projekt unterstützte auch die Entwicklung von Managementplänen für das Osogovo-Gebirge und für Maleshevo. Das erforderte die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten: Frauen und Männer, Landwirte, Förster, Wissenschaftlerinnen, Planer, politische EntscheidungsträgerInnen in verschiedenen Regierungsbehörden und viele andere. Eine Biosphäre kann nur dann erhalten werden, wenn ihre Bewohnerinnen und Bewohner weiterhin ihren Lebensunterhalt aus ihr bestreiten können. Möglichkeiten in dieser Hinsicht sind der Ökotourismus und die Vermarktung von Produkten, die im Einklang mit der Natur und mit minimalem Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln hergestellt werden. Nachhaltig angebauter Reis und Honig von lokalen Bienen gehören zu den gesunden Lebensmitteln aus der Region, die gefördert werden.
Das Naturschutzprojekt (NCP) Nordmazedonien war ein Mandat der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Im Rahmen eines Lokalisierungsprozesses wurden die zweite und dritte Phase von Farmahem durchgeführt, während Helvetas die Beratung, Überwachung und Analyse übernahm. Dabei arbeiteten wir auch mit der Schule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften der Berner Fachhochschule zusammen.
Der mehrfach preisgekrönte Film Honeyland wurde mit teilweiser Unterstützung des Naturschutzprojekts NCP gedreht. Er zeigt anhand der Geschichte einer Honigsammlerin, wie wichtig ein nachhaltiges Ressourcenmanagement für die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist.