© Helvetas / ROD
19. September 2022

Helvetas ruft die Schweiz zu mehr Solidarität und Engagement auf

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Krieg, Hunger und die Klimakrise verstärken Armut und Ungleichheit weltweit. Mit einem dringenden Appell für globale Gerechtigkeit schlägt Helvetas konkrete Schritte vor, wie sich die Schweiz in Zeiten globaler Krisen solidarisch engagieren kann. Die neue Helvetas-Kampagne «Faire Chancen weltweit» ruft zum Handeln auf.

Die Welt wird von grossen Krisen durchgeschüttelt. Viele Menschen sind besorgt angesichts des Krieges in der Ukraine, klimabedingter Dürren und Flutkatastrophen, Inflation und drohender Energieverknappung. Besonders betroffen sind jedoch die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt. Sie kämpfen seit jeher für ein würdiges Leben ohne Armut, für wirtschaftliche Perspektiven, faire Chancen und gleich lange Spiesse. 

Fortschritte, die in den letzten Jahren erzielt wurden, sind heute in Gefahr. Armut und Hunger nehmen wieder zu; gemäss UNO leidet jeder zehnte Mensch an Hunger: 811 Millionen Menschen – fast 100-mal die gesamte Bevölkerung der Schweiz – und man muss befürchten, dass es dieses Jahr noch schlimmer kommt. 

Jetzt die richtigen Entscheidungen treffen 

«Wenn wir jetzt nicht handeln, werden die Folgekosten enorm sein», ist Regula Rytz überzeugt. Sie präsidiert Helvetas, die Schweizer Organisation für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe, seit drei Monaten. Die verschiedenen Krisen hängen miteinander zusammen; zu ihrer Überwindung sind umfassende und koordinierte Ansätze notwendig. Es braucht jetzt eine verstärkte internationale Zusammenarbeit, um ihre Ursachen anzupacken.  

Helvetas ruft deshalb mit ihrem dringenden Appell für globale Gerechtigkeit die Schweiz auf, Verantwortung zu übernehmen. Die NGO präsentiert sechs konkrete Vorschläge. Mit einem Beitrag von zusätzlich mindestens 100 Millionen Franken zur Bekämpfung der Hungerkrise kann die Schweiz an ihre humanitäre Tradition anknüpfen. Die Schweiz muss zudem ihren internationalen Verpflichtungen zum Klimaschutz nachkommen und sich für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Wirtschaft engagieren. Während der nächsten zwei Jahre im UNO-Sicherheitsrat kann sie sich konsequent für Demokratie und Rechtstaatlichkeit einsetzen und in Konfliktsituationen vermitteln. Mit ihrer Wirtschafts-, Finanz- und Handelspolitik soll die Schweiz zudem zu einer nachhaltigen globalen Entwicklung beitragen.  

Es braucht kein Mitleid, sondern konkrete Hilfe 

«Unser Land ist keine Insel, unser Wohlergehen hängt auch von globalen Entwicklungen ab», sagt Regula Rytz. Die Schweiz kann einen wichtigen Beitrag zur Linderung von Not und Armut in der Welt leisten, sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzen, das friedliche Zusammenleben der Menschen und die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen fördern. Dazu verpflichtet uns auch die Bundesverfassung. 

Mit ihrer neuen Kampagne drückt Helvetas ihre Überzeugung aus, dass in jedem Menschen das Potenzial steckt, sich aus der Armut zu befreien, wenn er faire Chancen erhält. Faire Chancen heisst erstens, dass Grundbedürfnisse wie Zugang zu sauberem Wasser und ausreichender Ernährung gesichert sind, zweitens, dass Bildung und berufliche Perspektiven die Grundlage für ein sichereres Einkommen schaffen und drittens, dass Gleichberechtigung und gesellschaftliche Mitsprache die Voraussetzung für ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben bilden. 

Die vier Frauen der neuen Helvetas-Plakat-Kampagne «brauchen kein Mitleid», wie der Slogan besagt, sondern «sauberes Trinkwasser», «genug zu essen», «eine solide Ausbildung» und «Gleichberechtigung». Helvetas setzt sich seit Jahrzehnten in 30 Ländern genau für diese Bereiche ein und erlebt in der täglichen Arbeit, wie wenig es braucht, um echte Veränderungen und Wege aus der Armut zu schaffen.  

 

Weiterführende Informationen: 

  • Mehr Informationen zum Appell – der ab sofort unterzeichnet werden kann – finden Sie hier
  • Mehr Informationen zu den vier Hauptpersonen der Plakat-Kampagne und ihren Geschichten finden Sie hier
  • Unsere Vision und unser Engagement  

 

Für Rückfragen:

© Helvetas
Medienverantwortliche Helvetas
Katrin Hafner