Die Banane ist in Vietnam eine weit verbreitete Tropenfrucht, die nicht nur als Grundnahrungsmittel zur Ernährungssicherheit beiträgt, sondern auch eine Einkommensquelle für viele Landwirt*innen und ethnische Minderheiten darstellt. Viele der Bananenbauern und -bäuerinnen leben jedoch in entlegenen Gebieten mit geringer Infrastruktur und nur begrenzten Ausbildungsmöglichkeiten. Daher fehlt es ihnen oft an Know-how und Technologie, um mit dem vollen Potenzial des Bananenanbaus vertraut zu sein. Mit diesem Projekt will Helvetas die Landwirt*innen im Norden Vietnams dabei unterstützen, von einer linearen Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft überzugehen, indem das volle Potenzial des Bananenanbaus ausgeschöpft und die Ressourceneffizienz gefördert wird.
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ProjektnameBeitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Bananenbauern und -bäuerinnen und zum Schutz der Umwelt in Nordvietnam
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Projektphase2022 bis 2023
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FinanzierungDas Projekt wird vom deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.
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Thematischer SchwerpunktNachhaltige und inklusive Wirtschaften
Bildung, Arbeit und Einkommen
Dieses Projekt wurde 2024 abgeschlossen.
Der Bananenanbau stellt in vielen Regionen Vietnams eine wichtige Einkommensquelle für Landwirt*innen und Angehörige ethnischer Minderheiten dar. Viele Bananenanbaugebiete sind jedoch durch unterentwickelte Anbautechniken gekennzeichnet, da den Landwirt*innen der Zugang zu Technologie und Know-how sowie die passenden Verbindungen zur Wirtschaft fehlen. Infolgedessen werden derzeit lediglich die Bananenfrüchte verwertet und die Bananenstämme nach der Ernte als Abfälle entsorgt, obwohl diese als Rohstoff für Papier, handwerkliche Produkte oder Biodüngemittel dienen könnten. Der Bioabfall verschmutzt derzeit nicht nur die Umwelt, sondern stellt auch eine finanzielle Belastung für die Landwirt*innen dar, die jährlich bis zu 10% ihres Einkommens für die Entsorgung der Bananenstämme nach der Erntesaison aufwenden.
Daher unterstützt Helvetas zusammen mit der lokalen Partnerorganisation CRED (Center for Rural Economy Development) mit diesem Projekt das Ziel der vietnamesischen Regierung, von einer linearen Wirtschaft zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft überzugehen und leistet damit einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bananenproduzent*innen und zur Reduktion der Umweltbelastung.
Durch Schulungen, Sensibilisierung und spezielle Ausrüstung der Landwirt*innen soll die Produktion von Bananenfasern und Folgeprodukten aus den Stämmen der Bananenstaude etabliert werden. Dies soll nicht nur zu einem höheren Einkommen der Bananenbauern und -bäuerinnen sowie der Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze beitragen, sondern auch die Ressourceneffizienz erhöhen und das Abfallmanagement in der Region verbessern.
Darüber hinaus werden lokale Kooperativen gezielt beim Aufbau eines profitablen, umweltfreundlichen Geschäftsmodells unterstützt, wodurch ein nachhaltiger Wissenstransfer gefördert und Produktionsstätten zur Verarbeitung von Bananenfasern direkt in den Gemeinden des strukturell benachteiligten Nordens Vietnams aufgebaut werden. Die so erreichte Ausweitung der Beschäftigungsmöglichkeiten erhöht und stabilisiert das Einkommen vieler Gemeindemitglieder und damit ihrer gesamten Familien.
Die Weiterverarbeitung der Bananenstämme reduziert somit die landwirtschaftlichen Abfälle und etabliert eine kreislauforientierte Wirtschaft, zur verantwortungsvollen und nachhaltigen Nutzung wertvoller Rohstoffe.
Das Projekt wird von dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.