In den vergangenen Jahren hat der Tourismus in Usbekistan ein beeindruckendes Wachstum erlebt und maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region beigetragen. Dennoch bleiben Herausforderungen wie eine begrenzte Diversifizierung der Tourismusprodukte und eine unterentwickelte Infrastruktur bestehen, was dazu führt, dass das volle Potenzial des Sektors nicht ausgeschöpft wird. Vor diesem Hintergrund sieht das Projekt die Etablierung eines innovativen gemeinschaftlichen Tourismusnetzwerks im Ferghana-Tal vor, um eine umfassende Beteiligung der Gemeinden in der gesamten Region zu ermöglichen. Der Schwerpunkt liegt darauf, die Kapazitäten von Beherbergungsbetrieben, Touristenführern und Reiseveranstaltern auszubauen und zu qualifizieren, um dadurch Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen und das Einkommen der lokalen Bevölkerung zu steigern.
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ProjektnameFörderung der wirtschaftlichen Reformen und der nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung in den Regionen Usbekistans
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Projektphase2022 bis 2024
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FinanzierungDas Projekt wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) finanziert.
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Thematischer SchwerpunktBildung, Arbeit und Einkommen
Der Tourismus ist ein strategischer Sektor für die usbekische Wirtschaft, der langfristig soziale und wirtschaftliche Herausforderungen bewältigen kann. Seit den Reformen im Jahr 2017 hat der Tourismus in Usbekistan ein beeindruckendes Wachstum erlebt, wobei die Touristenzahlen von 2,6 Millionen auf 6,7 Millionen im Jahr 2019 gestiegen sind. Trotz dieses Erfolgs bestehen weiterhin Herausforderungen wie begrenzte Diversifizierung der Tourismusprodukte, geringe Dienstleistungsqualität, unterentwickelte Infrastruktur sowie eine ungleichmäßige regionale Entwicklung. Besonders das Ferghana-Tal, bekannt für sein reiches Erbe an Volkskunst und Traditionen, kämpft mit unzureichender Nutzung seines touristischen Potenzials. Probleme wie unzureichende Infrastruktur, Mangel an qualitativ hochwertigen DienstleisterInnen, Fachkräften und professionellen TouristenführerInnen sowie Wettbewerb zwischen den Regionen behindern die Entwicklung des Tals als einzigartiges Tourismusziel.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, wird das innovative kommunale Tourismusnetzwerk CTN-49 im Ferghana-Tal eingerichtet. Dieses Netzwerk ermöglicht eine breite Beteiligung der Bevölkerung in der gesamten Region. CTN-49 repräsentiert die 49 Regionen des Ferghana-Tals und umfasst Mitglieder aus der gesamten Tourismusbranche, darunter KunsthandwerkerInnen, ReiseveranstalterInnen, TouristenführerInnen und UnterkunftsanbieterInnen.
Das Projekt wird von einem Konsortium aus Helvetas Deutschland und der Mascontour GmbH, einem Beratungsunternehmen für nachhaltigen Tourismus, durchgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung des Kunsthandwerks, das eng mit dem Tourismus verbunden ist und das Lebenselixier des Ferghana-Tals darstellt. Von Keramik über Teppiche und Stoffe bis hin zu Messern - das Ferghana-Tal ist durchdrungen von einer traditionellen, lebendigen Handwerkskultur. Ziel ist es, Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen und das Einkommen durch verbesserte Kapazitäten im Tourismus und bei den Dienstleistern zu erhöhen, um so zur Armutsbekämpfung im Ferghana-Tal beizutragen.
Zusätzlich konzentriert sich das Projekt auf die Förderung von Reisezielen, den Aufbau von Kapazitäten für TouristenführerInnen und ReiseveranstalterInnen sowie die Diversifizierung von Tourismusprodukten. Auch die Verknüpfung des Tourismus mit landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten wird in Betracht gezogen, mit einem Schwerpunkt auf ländlichem und gemeindebasiertem Tourismus.
Ein technischer Ansatz zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit des Tourismussektors im Ferghana-Tal zu stärken. Dabei werden sowohl die Auswirkungen von COVID-19 als auch aktuelle Trends in der Tourismusbranche berücksichtigt. Durch einen resilienten Tourismusansatz kann sich das Ferghana-Tal als attraktives, nachhaltiges Reiseziel positionieren, das den sich wandelnden Ansprüchen der Reisenden gerecht wird und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum fördert und die lokalen Lebensgrundlagen schützt.
Das Projekt wird im Auftrag der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt.