Wie Internationale Zusammenarbeit wirkt

Die Schweiz will die Hilfe für die ärmsten Menschen kürzen – und das in einer Zeit, in der die Welt mit Krisen kämpft und Armut und Hunger wieder zunehmen. Dabei leistet Schweizer Entwicklungszusammenarbeit enorm wichtige Unterstützung, genau dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Hier zeigen wir Ihnen eines von vielen erfolgreichen Projekten, das grosse Wirkung erzielt.

WAPRO – Nachhaltige Lösungen gegen Wasserverschwendung und Bodenaustrocknung

40% unserer Lebensmittel werden weltweit auf Feldern angebaut, die bewässert werden. Dafür verbraucht die Landwirtschaft 70% des gesamten Nutzwassers. Das führt zu Problemen: Grundwasservorräte werden leer gepumpt, Flüsse werden umgeleitet und gigantische Staudämme gebaut. Besonders dramatisch sieht man die Folgen am Aralsee in Zentralasien und am Tschadsee. Seit den 1960er-Jahren sind diese Seen durch die Bewässerung von Baumwollfeldern auf einen Bruchteil ihrer früheren Grösse eingetrocknet. Der Klimawandel verschlimmert die Situation: Jedes Jahr gehen zwölf Millionen Hektar (also deutlich mehr als 12 Mio. Fussballfelder) fruchtbares Land durch Austrocknung und Wüstenbildung verloren. An diesem Punkt greift das WAPRO-Projekt ein und entwickelt nachhaltige Ansätze, um die Wasserkrise in der Landwirtschaft zu bewältigen.

 

Das WAPRO-Projekt, das von 2014 bis 2022 von Helvetas durchgeführt wurde, hat mit mehr als 100'000 Bauernfamilien in Indien, Kirgistan, Madagaskar, Myanmar, Pakistan und Tadschikistan wassersparende Anbaumethoden entwickelt. Gleichzeitig hat das Projekt sie mit Grossabnehmern verbunden, die auf nachhaltige Produkte Wert legen, und es half dabei, globale Produktionsstandards mitzugestalten.

 

weniger Wasser verbrauchten die Bäuer:innen für ihre Reis- oder Baumwollfelder.

mehr Ernte erzielten die Bauernfamilien im Durchschnitt.

US-Dollar pro Hektar und Jahr erhöhte sich das Durchschnittseinkommen der Bäuer:innen.

Clever Wasser sparen beim Anbau

Das WAPRO-Projekt hat gezeigt, wie wirkungsvoll wassersparende Anbaumethoden sein können. Mit einfachen, aber effektiven Massnahmen können Bäuer:innen den Wasserverbrauch deutlich senken und nachhaltiger wirtschaften:

  • Mischanbau: Wenn Weizen in Baumwollfeldern wächst, kann man die letzte Baumwoll- und die erste Weizenbewässerung kombinieren. Das spart Wasser.
  • Nur jede zweite Furche zu bewässern spart 30% Wasser und reduziert Unkrautwachstum.
  • Mulchen: Eine Schicht organisches Material auf den Boden legen spart je nach Boden 15-30% Wasser.
  • Reisanbau: Statt die Felder ständig unter Wasser zu halten, werden sie zwischendurch trockengelegt. Das spart Wasser und verringert Methan-Ausstoss, was gut fürs Klima ist.
  • Lasergestütztes Ausnivellieren von Reisfeldern (vermessen und topfeben machen) sorgt dafür, dass kein Wasser verschwendet wird.

Das WAPRO-Projekt brachte Produzenten mit Abnehmern zusammen, die grossen Wert auf nachhaltige Produkte legen. So wurden Anreize geschaffen, damit Bäuer:innen wassersparende Anbaumethoden anwenden und, wo möglich, auf Bio-Produktion umstellen. In den letzten vier Jahren kauften Unternehmen wie Coop, Mars und mehrere Baumwollabnehmer Reis und Baumwolle im Wert von insgesamt 183 Millionen US-Dollar von den Produzenten ab.

Das von der Schweiz finanzierte Projekt hatte auch einen globalen Einfluss: Es half, internationale Produktionsstandards zu verbessern, gerechtere Wasserverteilung auf nationaler und regionaler Ebene zu fördern und Tausende von Bauernfamilien dabei zu unterstützen, ihr Recht auf Zugang zu Wasser einzufordern. 

Nachhaltige Projekte mit grossem Hebel in Gefahr

Künftige Projekte sind bedroht, weil die Schweizer Politik aktuell plant, die Gelder für Entwicklungszusammenarbeit im globalen Süden zu kürzen. Doch nur durch ein langfristiges und umfassendes Engagement können wir die globalen Herausforderungen mittels Armutsbekämpfung, Klimaschutz und nachhaltiger Wassernutzung gemeinsam bewältigen.

Schlagen Sie Alarm: Mit Ihrer Hilfe sensibilisieren wir das Parlament und verhindern drohende Kürzungen. Jetzt Solidaritäts-Alarm auslösen

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Über die Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz kursieren viele Vorurteile und Falschaussagen. Lesen Sie hier die Fakten. 

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