Die Folgen der Corona-Pandemie treffen die Menschen in Entwicklungsländern besonders hart. Die Krise verschärft bestehende Probleme. Die Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas leistet vor Ort Nothilfe und fördert gleichzeitig die lokale Wirtschaft und die Entwicklung nach der Coronakrise. So wirkt die Unterstützung nachhaltig.
Durch Corona steuern viele arme Länder auf eine wirtschaftliche und humanitäre Krise zu. Schon vor der Pandemie hatten Entwicklungsländer unter anderem mit Wasser- und Lebensmittelknappheit sowie ungenügenden Gesundheitssystemen zu kämpfen. Das Virus gefährdet nun die Gesundheit der ärmsten Menschen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise werden aber noch gravierender sein: Es werden mehr Menschen an Hunger und den Folgen des ökonomischen Zusammenbruchs leiden als am Virus selbst. Insbesondere jene, die ihr tägliches Einkommen zum Überleben benötigen, zum Beispiel Tagelöhner oder Marktbetreiberinnen, sind von Hunger bedroht. Gleichzeitig sind vielerorts die Preise für Grundnahrungsmittel gestiegen.
Chancen auf dem lokalen Markt, Ausbildung auf digitalem Weg, Stütze für Kleinbauern
Helvetas unterstützt derzeit rund 20 Länder im Kampf gegen unmittelbare und mittelfristige Folgen des Coronavirus. Dabei geht es nicht nur um Informations- und Aufklärungsarbeit, sowie um das Verteilen von Hygieneartikeln oder von Nahrungsmitteln. Als erfahrene Entwicklungsorganisation, die vor Ort bestens verankert ist, verknüpft die Schweizer NGO diese akute Nothilfe mit nachhaltiger Unterstützung, die weit über die Coronakrise hinauswirkt. Einige Beispiele:
- Nachhaltige Versorgung mit Wasser: Helvetas verteilt nicht nur Notfallkits, sondern unterstützt mit ihren lokalen Partnerorganisationen die Einrichtung von mobilen Handwaschstationen in Gesundheitszentren, Schulen, auf Märkten und in Gemeindebüros, wo diese auch nach Corona bleiben werden – so beispielsweise in Burkina Faso, Nepal und Pakistan. Zudem hilft Helvetas, in enger Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden, bestehende Wassersysteme zu sanieren oder auszubauen, so dass die Menschen nachhaltig von besserer Wasserversorgung profitieren.
- Lokale Produktion und Vermarktung von Hygieneartikeln: Helvetas verteilt nicht nur dringend nötige Hygieneartikel, sondern initiiert und unterstützt vielerorts die lokale Herstellung von Seife und Desinfektionsmitteln, was viel nachhaltiger ist. So zum Beispiel in Burkina Faso, Haiti, Benin und auch in Tansania, wo junge Frauen und Männer in rasch entwickelten Kursen lernten, wie sie Flüssigseife und Desinfektionsmittel selbst produzieren und auf dem lokalen Markt verkaufen können. Mit dem Erlös können sie sich und ihre Familien ernähren. In anderen Ländern Afrikas, etwa in Madagaskar oder Mosambik, unterstützt Helvetas junge Erwachsene in der lokalen Herstellung und dem Verkauf von Gesichtsmasken, einem äusserst raren Gut. Produktion, Vermarktung und Verkauf von Hygieneartikeln sind gleichzeitig wirtschaftliche Impulse.
- Digitale Lehr- und Lernmethoden: Damit die Coronakrise mit den Schulschliessungen nicht zur Bildungskrise wird, nutzt Helvetas digitale Möglichkeiten. In Tansania unterstützen wir seit Jahren die Lehrerfortbildung. Innert kürzester Zeit entwickelte Helvetas nun Online-Lernplattformen, mit denen Lehrpersonen, lokale Regierungsmitglieder und Schulleitende auch während des Lockdowns arbeiten können. Künftig sollen diese auch für die mobile Berufsbildung von Jugendlichen dienen, die sehr abgelegen leben.
- Unterstützung für Arbeitsmigrierende: Helvetas hilft, Quarantänestationen für zurückgekehrte Arbeitsmigrantinnen und -migranten einzurichten und besonders gefährdete Personen – etwa Flüchtlinge oder Familien von zurückgekehrten Wanderarbeitern – mit dringenden Lebensmitteln und Geldüberweisungen via Mobiltelefon zu versorgen. So beispielsweise in Myanmar, finanziert von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Gleichzeitig werden die Arbeitsmigrantinnen und -migranten fachlich und psycho-sozial begleitet, dies zum Beispiel auch in Bangladesch.
- Vorbereitung auf die Zeit nach Corona: In diversen Ländern hilft Helvetas den Behörden und Menschen vor Ort schon jetzt, sich auf die Zeit nach der Krise vorzubereiten. Es geht unter anderem darum, die Arbeitsplätze der Ärmsten zu erhalten und die Dienste auf Gemeindeebene funktionsfähig zu halten. So etwa in Kirgistan, im Rahmen eines DEZA-Projekts.
- Kleinbauernfamilien stützen: Kleinbäuerinnen und -bauern, die weltweit besonders betroffen sind vom Lockdown, weil sie ihre Ware nicht mehr verkaufen können, unterstützt Helvetas mit ihren lokalen Partnerorganisationen. So zum Beispiel kleine Kakaofarmer in Peru und Honduras oder Bananenbauern in Burkina Faso. Gleichzeitig verteilt Helvetas Saatgut in Gegenden, in denen sich die Familien aufgrund der eingebrochenen Einnahmen keines mehr leisten können. Dies, um zu vermeiden, dass sie die nächste Anbausaison verpassen, die für ihre Nahrungsmittelproduktion und ihr Familieneinkommen unerlässlich ist.
Die Spenderinnen und Spender in der Schweiz zeigen sich solidarisch mit den Menschen, die weniger privilegiert sind, und machen diese Projekte im globalen Süden erst möglich.
Weiterführende Informationen:
- Corona kommt zur bestehenden Not hinzu
- Corona aus einem etwas anderen Blickwinkel: Tagebuch aus Burkina Faso, Myanmar und Peru
- Bildungslücken verhindern Perspektiven
- Unsere Vision und unser Engagement
Spenden:
- Online auf helvetas.org/corona
- E-Banking: IBAN CH76 0900 0000 8000 3130 4, Vermerk «Corona»
- Einzahlungsschein auf Postkonto 80-3130-4, Vermerk «Corona»