Bangladesch: Feuer in Rohingya-Flüchtlingscamp

22.03.2021

Im weltweit grössten Flüchtlingscamp der Rohingya in Bangladesch ist am Montagnachmittag ein Grossbrand ausgebrochen. «Die Situation ist unübersichtlich, in den Flüchtlingscamp-Teilen, in denen das Feuer wütet, herrscht Angst und teils panikartige Stimmung», sagt Kamlesh Vyas, Humanitarian Coordinator für Helvetas, die Schweizer Organisation für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe, die sich in Bangladesch auch für die Rohingya im grössten Flüchtlingscamp der Welt engagiert. Noch sei unklar, wie viele Menschen insgesamt von den Bränden betroffen seien, sagt Vyas. Laut WHO wurden aufgrund des Feuers 10'000 Unterkünfte zerstört oder beschädigt und bis zu 45'000 Personen vertrieben. Die Zahl der Toten ist noch nicht offiziell bestätigt, die WHO spricht derzeit von elf Personen, die gestorben seien (WHO Situation Report 22 March 2021 Fire Incident Cox's Bazar).

Helvetas hat zusammen mit der internationalen NGO Moas (Migrant Offshore Aid Station) Volunteers aus dem Flüchtlingscamp und den umliegenden Dörfern in Katastrophenprävention und Nothilfe geschult. Diese sind nun als fire fighters im Einsatz. Offenbar ist das Feuer in einigen Teilen des Camps auch dank dieser Hilfe mittlerweile unter Kontrolle. «Es werden Hunderte von Menschen umgesiedelt und mit Nothilfe unterstützt werden müssen», sagt Vyas. Konkret brauche es jetzt dringend unter anderem Trinkwasser, Nahrungsmittel und Material für Notunterkünfte. Die NGOs vor Ort koordinieren die Hilfe unter Hochdruck.